Heizkosten-Erstattung für alle? Fragen und Antworten
Stand: 14.01.2015
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Berlin - Knapp 100 Euro pro Monat musste ein Durchschnittshaushalt 2013 für Heizung und warmes Wasser aufbringen, größere Haushalte deutlich mehr. In diesem Jahr können sich viele Mieter auf Erstattungen freuen - doch längst nicht alle.
Woher soll die Entlastung kommen?
Der Deutsche Mieterbund geht davon aus, dass die seit geraumer Zeit sinkenden Energiepreise zusammen mit mildem Wetter dafür sorgen, dass die Energiekosten für viele Mieter deutlich zurückgehen. Bei der Abrechnung für 2014, die erst im Laufe dieses Jahres erstellt wird, können demnach viele Bewohner mit Erstattungen rechnen. Der Vermieter hat dafür ein Jahr Zeit.
Betrifft die zu erwartende Ersparnis alle Heizarten?
Nein, nicht alle gleichermaßen. Wer die eigenen vier Wände mit einer Ölheizung warm hält, kann sich große Hoffnungen auf Erstattungen machen. Denn der Preissturz auf den internationalen Rohölmärkten kommt mit Verzögerung auch bei den Verbrauchern an. Der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl liegt inzwischen unterhalb von 54 Euro (beim Kauf von 3000 Litern, inkl. Mehrwertsteuer). Das entspricht dem Niveau von 2009 und sind rund 30 Euro weniger als vor einem Jahr. So richtig billig wurde Heizöl allerdings erst in den letzten drei Monaten des Jahres 2014.
Und wie sieht es beim Gas aus?
Hier ist die Lage etwas anders: Die Preise blieben zuletzt stabil. Zwar hat der Ölpreis nach wie vor eine Leitfunktion auch für andere Energiemärkte, aber die ist schwächer geworden. Die früher enge Bindung zwischen Öl- und Gaspreisen hat sich gelockert. Für Gaskunden kann sich daher ein Anbieterwechsel - mit einem Sparpotenzial von bis zu 500 Euro im Jahr - besonders lohnen.
Was bedeutet das konkret für die Abrechnung für 2014?
Nach Schätzung des Mieterbunds müssen Bewohner einer 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Ölheizung für das zurückliegende Jahr 271 Euro weniger bezahlen. Bei einer fernwärmebeheizten Wohnung dieser Größe wären es etwa 211 Euro weniger.
Hat sich damit die Sorge vor hohen Energiepreisen erledigt?
Der jahrelange Aufwärtstrend für Heizöl, Gas und Fernwärme ist schon vor drei Jahren zum Stillstand gekommen. Nun geht es neuerdings sogar abwärts. Sollte der Heizölpreis bleiben, wo er ist, dann ist das Heizen mit Öl nicht viel teurer als vor zehn Jahren. Bei Gas fehlt diese Entwicklung noch, es ist rund 50 Prozent teurer als vor zehn Jahren. 2013 war ein Rekordjahr für die Heizkosten der privaten Haushalte, das sich nicht so schnell wiederholen dürfte.
Fressen steigende Mieten eine mögliche Ersparnis nicht wieder auf?
Das kommt darauf an: Zwar erwartet der Mieterbund gerade in begehrten Lagen auch 2015 deutliche Preissteigerungen, allerdings sollen per Gesetz übertriebene Erhöhungen unterbunden werden. Diese Mietpreisbremse muss allerdings noch vom Bundestag beschlossen werden. Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung dürfen die Mieten bei der Neubelegung einer Wohnung künftig höchstens zehn Prozent über der vergleichbaren ortsüblichen Miete liegen. Erstvermietungen in Neubauten und Mieten nach einer umfassenden Modernisierung sollen ausgenommen sein. Die Bundesländer sollen festlegen, in welchen Lagen die Preisbremse gilt.