Haushalte verheizen Deutschlands Holzvorräte
Stand: 30.05.2012
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Hamburg - Kaminöfen sind in - ob alt, ob neu: Die Deutschen haben die Romantik des Feuers in den eigenen vier Wänden wiederentdeckt. Noch dazu sparen sie so Heizkosten. Doch die Sache hat auch einen Haken: Gut die Hälfte des gesamten Holzaufkommens landet inzwischen im Ofen.
Der Holzwirtschaft geht deshalb das Holz aus, wie die Arbeitsgemeinschaft Rohholz-Verbraucher (AGR) am Mittwoch in Hamburg kritisierte. AGR-Präsident Ludwig Lehner sprach von einer "echten Ressourcenverschwendung" und warf der Bundesregierung vor, die Holzverbrennung gleichwohl weiter fördern zu wollen.
Lehner verwies auf eine für die Arbeitsgemeinschaft erstellte Studie, wonach sich zwischen 2001 und 2010 der Holzverbrauch vor allem in privaten Haushalten von elf Millionen auf 33 Millionen Kubikmeter verdreifachte. Nach Zahlen des Bundesverbraucherministeriums gelten jedoch 75 Prozent der 16 Millionen privaten Öfen als überaltert. Es ergebe daher mit Blick auf den Klimaschutz keinen Sinn, zunehmend Holz direkt zu verbrennen.
Die Arbeitsgemeinschaft plädierte stattdessen für einen "wertschöpfenden" Einsatz von Rohholz: Würden Holzprodukte langfristig genutzt, recycelt und erst am Ende verbrannt, könnten einer weiteren Studie zufolge jährlich bis zu 105 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Das seien nach Angaben der Initiative HolzProKlima etwa 13 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen.