Haushalte in Deutschland heizen weniger
Stand: 04.03.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Viele Heizungen in Deutschland blieben im letzten Jahr kälter. Im Jahr 2024 haben die Haushalte durchschnittlich 6 Prozent weniger geheizt als im Jahr zuvor. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Gaswechsel des Vergleichsportals Verivox.
Geringere Gasverbräuche trotz fallender Gaspreise
Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Verbrauch aller Kundinnen und Kunden, die über Verivox ihren Gasversorger gewechselt haben, bei durchschnittlich 20.744 Kilowattstunden (kWh). Ein Jahr später sank dieser Wert um rund 6 Prozent auf 19.430 kWh. Der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Gas ist im gleichen Zeitraum hingegen noch stärker gesunken - um rund 19 Prozent von 13,66 Cent auf 11,05 Cent.
"Die Gaspreise sind zwischen 2023 und 2024 deutlich gefallen und Haushalte, die den Gastarif gewechselt haben, konnten hohe Einsparungen erzielen. Dass der durchschnittliche Verbrauch dennoch gesunken ist, weist auf das nach wie vor hohe Preisniveau hin. Viele Haushalte heizen sparsamer als vor der Energiekrise", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Heizbedarf sinkt auch wegen höherer Temperaturen
Die Durchschnittstemperatur in Deutschland ist zwischen 2023 und 2024 um 0,3 Grad auf 10,9 Grad angestiegen. Laut dem Deutschen Wetterdienst war das Jahr 2024 damit das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Der durchschnittliche Heizbedarf ist dadurch zwischen 2023 und 2024 um knapp 3 Prozent zurückgegangen.
"Seit 2021 ist der jährliche Heizbedarf stetig gesunken, was ebenfalls zur Verringerung des durchschnittlichen Gasverbrauchs beiträgt", sagt Thorsten Storck.
Berliner sparen am meisten, Bremer am wenigsten
Den stärksten Rückgang des Gasverbrauchs gab es in Berlin – wer hier den Gasanbieter wechselte, gab im Jahr 2023 noch einen Verbrauch von durchschnittlich 16.752 kWh an, im Jahr 2024 waren es mit 14.835 kWh rund 11 Prozent weniger. Deutliche Einsparungen waren auch in Sachsen-Anhalt (-9 Prozent) sowie in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen (je -8 Prozent). In Bremen (-2 Prozent), dem Saarland (-3 Prozent), Baden-Württemberg und Brandenburg (je -5 Prozent) sind die Gasverbräuche vergleichsweise wenig gesunken.
Methodik
Datengrundlage sind die Verbrauchsangaben aller Gasanbieterwechsel, die in den Jahren 2023 und 2024 über Verivox durchgeführt wurden. Die durchschnittlichen Gaspreise entsprechen dem von Verivox erhobenen Haushaltspreis Gas.