"Handelsblatt": Kartellamt will Senkung der Gaspreise erzwingen
Stand: 21.11.2008
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Düsseldorf - Das Bundeskartellamt will einem Zeitungsbericht zufolge knapp 30 deutsche Gasversorger zu Entlastungen für ihre Kunden verpflichten. Wie das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Unternehmens- und Behördenkreise berichtete, arbeitet das Kartellamt an einem breit angelegten Vergleich mit allen Versorgern, gegen die es im Frühjahr Missbrauchsverfahren eingeleitet hatte. Strittige Verfahren sollen demnach eingestellt werden, wenn die Versorger sich zu vorgezogenen Preissenkungen oder Entschädigungszahlungen an ihre rund drei Millionen Kunden verpflichten.
Wie die Zeitung weiter berichtete, dürften sich die Zugeständnisse auf einen dreistelligen Millionenbetrag summieren. Noch sei die Einigung nicht endgültig perfekt, alle Parteien arbeiteten aber mit Hochdruck daran. Das Kartellamt sagte auf Anfrage des "Handelsblatts", dass die Gespräche mit den Versorgern noch liefen. Eine Entscheidung werde aber noch für dieses Jahr erwartet.
Das Bundeskartellamt hatte Anfang März Verfahren gegen 35 regionale Gasversorgungsunternehmen wegen des Verdachts auf überhöhte Preise für Haushalte und Gewerbekunden eingeleitet. Unter den betroffenen Firmen befanden sich auch zahlreiche Gesellschaften der zwei größten Versorger E.ON und RWE. Anfang Oktober einigten sich die Wettbewerbshüter bereits mit E.ON.
Video: So funktioniert der Gasanbieterwechsel