Großes Interesse an E.ON-Gasnetz
Stand: 11.05.2012
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Paris/Düsseldorf - Der Energiekonzern E.ON will sein Gasnetz verkaufen, um frisches Geld für neue Investitionen zu erhalten. Anscheinend gibt es einige Interessenten. Der französische Gasversorger GDF Suez bietet E.ON rund drei Milliarden Euro für das Netz.
Ein Konsortium um GDF Suez habe rund drei Milliarden Euro geboten, berichtet die Tageszeitung "Les Echos" am Freitag. Für den Kauf habe sich GDF mit dem französischen Versicherer CNP und dem australischen Infrastrukturfonds IFM zusammengetan. In anderen Berichten hieß es, auch die australische Bank Macquarie habe in ähnlicher Höhe geboten. E.ON wollte die Berichte nicht kommentieren. Die E.ON-Aktie lag am Vormittag im Einklang mit dem Gesamtmarkt leicht im Minus.
E.ON trennt sich von Randgeschäften, um die Belastungen aus der Energiewende in Deutschland besser verkraften zu können. Der Konzern hofft durch Verkäufe insgesamt mehr als 15 Milliarden Euro einnehmen zu können. Der Verkauf des Gasnetzes wird schon seit längerem erwartet. E.ON-Finanzchef Markus Schenck hatte Anfang Mai gesagt, die Endphase der Verhandlungen sei erreicht. Das Geschäft könne vermutlich noch in diesem Monat über die Bühne gehen.
12.000 Kilometer Gasnetz
Die 12.000 Kilometer lange Gasnetz liegt bei der Gesellschaft "Open Grid Europe", die ihren Sitz in Essen hat. Der Wert des Geschäfts beträgt zwei bis drei Milliarden Euro. Interessierte Bieter hatten bis zum 9. Mai Zeit, Angebote vorzulegen, wie dpa-AFX bereits berichtet hatte. Am 16. Mai berate dann der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Versorgers über den Verkauf.
An dem Gasnetz soll auch eine Gruppe um den belgischen Energiekonzern Fluxy sowie ein Konsortium um den Versicherer Allianz Interesse haben, wie es in Kreisen hieß. Der Bieter Macquarie soll sich Unterstützung von der Munich Re und aus Abu Dhabi geholt haben. Sprecher der Allianz und der Munich Re-Investmenttochter MEAG wollte die Informationen nicht kommentieren.