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Gewerkschaft: Staat behält Sperrminorität nach Fusion Suez-GDF

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Paris (AFP) - Der französische Staat wird Gewerkschaftsangaben zufolge auch nach der lange geplanten und umstrittenen Fusion des staatlichen Gasversorgers Gaz de France (GDF) mit dem privaten Konkurrenten Suez eine Sperrminorität behalten. Der Staatsanteil werde 34 Prozent betragen, erklärte die Gewerkschaft Force Ouvrière Energie (FO) am Samstag nach einem Telefonat mit einem Berater von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy.

Die Fusion baue auf zwei Prinzipien auf, hieß es in der Mitteilung: Das neue Unternehmen solle sich auf Aktivitäten im Energiesektor konzentrieren, und der Staat solle durch Finanztransaktionen eine Sperrminorität behalten. Für Sonntagabend kündigte FO Sitzungen der Aufsichtsräte von GDF und Suez an.

Eine Konzentration auf den Energiesektor würde die Ausgliederung der Umweltsparte aus Suez bedeuten. Dies war bislang umstritten. In der vergangenen Woche hatte eine Zeitung berichtet, Suez wolle nicht länger auf die seit über eineinhalb Jahren geplante Fusion warten und habe der Regierung in Paris eine Frist bis Ende der Woche gesetzt. Ein Regierungssprecher sagte daraufhin, Paris wolle in der Frage der Fusion bis Ende September Klarheit schaffen. Probleme bereitet vor allem der unterschiedliche Wert der Unternehmen.

Paris hatte den Zusammenschluss von Suez mit dem Gaskonzern GDF im Februar 2006 eingefädelt, um eine Übernahme von Suez durch den italienischen Enel-Konzern zu verhindern. Die französische Linke und die Gewerkschaften lehnen das Vorhaben aber ab, weil sie fürchten, dass dadurch tausende Arbeitsplätze verloren gehen werden. Der Staat musste für das Vorhaben das gesetzlich abgesicherte Versprechen brechen, seinen GDF-Anteil nicht unter 70 Prozent fallen zu lassen. Wegen der deutlich höheren Bewertung von Suez drohte der Staatsanteil aber auch unter 34 Prozent sinken, die ein Minderheitsveto ermöglichen würden.