GDF und Suez fusionieren - Staat beherrscht neuen Energiechampion
Stand: 03.09.2007
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Paris (dpa) - Frankreich schafft einen zweiten europäischen "Energiechampion" neben dem Stromkonzern EDF. Der Staatskonzern Gaz de France (GDF) und die private französisch-belgische Suez SA schließen sich zum drittgrößten Energieversorger der Welt zusammen. Der Staat bleibe mit 35 Prozent Hauptaktionär des neuen Konzerns mit 72 Milliarden Euro Umsatz, teilten beide Unternehmen am Montag in Paris mit. Einschließlich indirekter Anteile hält der Staat sogar 40 Prozent. An der Börse legten die Aktien von GDF und Suez nach der Ankündigung leicht zu.
Wirtschaftsministerin Christine Lagarde erklärte, mit dem Zusammenschluss entstehe ein "großer Weltchampion im Bereich der Energieversorgung". GDF Suez ist der größte Gasanbieter Europas, einer der weltgrößten Flüssiggasanbieter und die Nummer fünf im europäischen Strommarkt. Über einen Pakt mit staatlichen Aktionären wie Areva, die weitere zwölf Prozent halten, wird der Konzern die ausgegliederte Suez Environnement weiter mit 48 Prozent beherrschen. GDF Suez bleibt damit Systemanbieter für Kommunaldienste. Der Konzern könne "weiter Partnerschaften im Umwelt- und Energiegeschäft insbesondere in China und im Mittleren Osten entwickeln", hieß es.
Die Fusion solle so schnell wie möglich 2008 abgeschlossen werden. Juristisch werde Suez in GDF aufgehen. Die Fusion erfolge über den Tausch von 21 GDF-Aktien gegen 22 Suez-Aktien. Suez und GDF erwarten bei einmaligen Fusionskosten von 300 Millionen Euro operative Synergien von einer Milliarde Euro ab 2013. Eine weitere Milliarde bringe die Optimierung der Finanzen. Dazu kämen längerfristig Vorteile bei den Investitionen und der Exploration.
Obwohl Suez in GDF aufgeht, wird Suez-Chef Gérard Mestrallet Chef des neuen Gesamtkonzerns. GDF-Chef Jean-François Cirelli wird sein Stellvertreter. Suez und GDF haben zusammen 90 Milliarden Euro Marktwert. Davon würden pro forma 11,4 Milliarden Euro Umsatz und ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von zwei Milliarden Euro auf Suez Environnement entfallen.