Gazprom will Libyens Gas und Öl für Export nach Europa aufkaufen
Stand: 09.07.2008
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Moskau (dpa) - Der russische Energiekonzern Gazprom will im großen Umfang in Libyen Gas und Öl für den Export nach Europa aufkaufen. Das teilte der vom Kreml kontrollierte Konzern am Mittwoch nach einem Treffen von Gazprom-Chef Alexej Miller mit Libyens Staatsführer Muammar al-Gaddafi in Tripolis mit. "Libyen hat das Gazprom-Angebot positiv aufgenommen, langfristig alle für den Export bestimmten Fördermengen an Gas, Öl und Flüssiggas zu Marktpreisen aufzukaufen", hieß es nach Angaben der Agentur Interfax in einer Gazprom-Erklärung.
Westliche Energieexperten befürchten, dass Gazprom die Länder der Europäischen Union immer weiter von alternativen Gaslieferanten abschneiden will. Gazprom engagiert sich in Nordafrika bereits bei Algeriens staatlichem Energiekonzern Sonatrach. Der frühere Präsident Wladimir Putin hatte bei einem Besuch in Tripolis Mitte April für eine Kooperation von Gazprom mit der nationalen libyschen Ölgesellschaft geworben. Dabei wurde auch ein Beteiligungsaustausch mit dem italienischen Eni-Konzern erwogen, dem bislang größten Importeur libyschen Öls.