Gazprom verzichtet vorerst auf neues Gasvorkommen
Stand: 30.08.2012
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Moskau - Die Erschließung des Schtokman-Gasfeldes würde Gazprom Millionen Kubikmeter Erdgas sichern. Doch anscheinend rechtfertigt die derzeitige Gasnachfrage nicht die hohen Kosten. Der russische Konzern verschiebt daher das Projekt in die unbekannte Zukunft.
Offenbar wegen der hohen Kosten legt der Energiekonzern Gazprom die Erschließung des Gasfeldes Schtokman in der Barentssee auf Eis. Das Projekt sei "auf bessere Zeiten" verschoben, berichtete am Mittwoch die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf einen Gazprom-Vertreter. Die an dem Projekt beteiligten Konzerne - neben Gazprom aus Russland sind dies Total aus Frankreich und Statoil aus Norwegen - sind nach Presseberichten übereingekommen, dass das Projekt derzeit finanziell nicht zu stemmen sei.
Das Schtokman-Feld enthält Billionen Kubikmeter Erdgas. Es ist eines der letzten bekannten großen Vorkommen, das noch nicht erschlossen worden ist. Der Start der Erschließung war immer wieder verschoben worden. Genannt wurden viele Gründe, vor allem Zweifel an der künftigen Nachfrage nach Gas und Auseinandersetzungen zwischen den Partnern über die Vorgehensweise.
Total und Statoil wurden 2007 Partner eines Konsortiums zur Erschließung des Feldes. Total war mit 25, Statoil mit 24 Prozent beteiligt. Gazprom hielt die Mehrheit von 51 Prozent. Das Abkommen lief allerdings am 1. Juli aus und wurde nicht erneuert. Statoil und Total versicherten aber beide, sie seien weiter an dem Projekt interessiert.