Gazprom plant Senkung der Gaspreise für Europa
Stand: 15.12.2008
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Moskau - Der russische Gasmonopolist Gazprom senkt von Januar an die Gaspreise für Europa um ein Drittel auf etwa 280 Dollar (knapp 210 Euro) pro 1000 Kubikmeter. Zum ersten Mal seit der russischen Finanzkrise Ende der 90er Jahre habe der Konzern in seiner Budgetplanung für 2009 um 30 Prozent niedrigere Gaspreise eingeplant, sagte ein Manager des vom Kreml kontrollierten Unternehmens der Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" (Montag). Grund sei der aktuelle Sinkflug der Energiepreise. Die Gazprom-Pressestelle kommentierte die Angaben zunächst nicht.
An seinen Exportplänen wolle der Gazprom-Konzern festhalten. Im kommenden Jahr sollen die Gasausfuhren nach Europa im Vergleich zu 2008 um 2,5 Prozent auf rund 165 Milliarden Kubikmeter steigen. Bedingung für die Preissenkung sei, dass der Preis für russisches Öl im Jahresdurchschnitt bei weniger als 50 Dollar je Barrel (159 Liter) bleibe, sagte der Manager. Die Gaspreise sind im internationalen Handel an die Ölpreise gekoppelt.
Zugleich schloss der Gazprom-Manager eine Senkung der Gasexporte angesichts des niedrigeren Stromverbrauchs in Europa nicht aus: Die Produktion gehe wegen der anhaltenden Finanzkrise zurück, und der Winter sei bislang ungewöhnlich mild. In jedem Fall werde der Überschuss des russischen Gasmonopolisten 2009 voraussichtlich um 24 Prozent auf 26,5 Milliarden Dollar schrumpfen. Bislang war Gazprom für etwa ein Fünftel der russischen Haushaltseinnahmen aufgekommen. Deutschland ist mit etwa 35 Milliarden Kubikmeter der mit Abstand größte Abnehmer von russischem Gas im Ausland.