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Gazprom liefert wieder volle Menge Gas an die Ukraine

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | AFP

Moskau (AFP) - Trotz des anhaltenden Streits um Schulden der Ukraine hat Russland die Gaslieferungen an das Nachbarland offenbar wieder in voller Höhe aufgenommen. Der russische Staatskonzern Gazprom liefere wieder die vereinbarte Menge Gas, teilten Gazprom und der ukrainische Naftogaz-Konzern am Mittwoch mit. Auch der Transit von Gas durch die Ukraine nach Europa laufe in vollem Umfang. Von russischer Seite hatte es zuerst geheißen, die Ukraine habe die Lieferungen nach Westeuropa gedrosselt, was die Ukraine dementierte.

Trotz der Einigung gehen die Gespräche nach Angaben der beiden Energiekonzerne weiter. Bei dem Streit ging es um die Bezahlung von Schulden des ukrainischen Gaskonzerns Naftogaz an Gazprom. Gazprom forderte umgerechnet fast 400 Millionen Euro und hatte seine Lieferungen am Montag und Dienstag in zwei Schritten um insgesamt die Hälfte gedrosselt. Die Ukraine gab an, das Geld bezahlt zu haben, und beschuldigte die russisch-ukrainischen Zwischenhändler UkrGazEnergo und RosUkrEnergo, die Überweisungen zu blockieren.

Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko versicherte am Mittwoch in Kiew, die Ukraine werde trotz der Drosselung von russischer Seite das Gas für Westeuropa in vollem Umfang weiterleiten. Ihr Land sei ein "verlässlicher Partner" und werde seinen Verpflichtungen in Bezug auf den Gastransport und -export in die EU weiterhin nachkommen, betonte Timoschenko.

Ein ähnlicher Streit zwischen Russland und der Ukraine hatte vor zwei Jahren zu Lieferkürzungen nach Europa geführt. Russland besitzt die weltweit größten Gasreserven und ist Europas größter Versorger. Die russischen Lieferungen über die Ukraine decken rund ein Fünftel des Bedarfs der EU-Länder ab. Die Ukraine bezieht ihr Gas zu drei Vierteln aus Zentralasien und zu einem Viertel aus Russland.