Gazprom greift Ukraine im Gas-Streit an
Stand: 09.12.2008
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Hamburg - Gazprom geht auf Konfrontationskurs zur Ukraine. In den Gesprächen mit dem Nachbarland sei man "noch weit von einer Einigung entfernt", sagte Alexander Medwedew, der stellvertretende Chef des staatlichen russischen Gaskonzerns, der "Financial Times" (Dienstagausgabe). Der Ukraine sollte verboten werden, "Gas zu stehlen". Medwedew sagte, die Gespräche gingen weiter. Er hoffe auf eine Einigung vor Jahresende.
Gazprom fordert von der Ukraine dem Bericht zufolge rund 2,4 Milliarden Dollar. Nachdem man sich mit Kiew im vergangenen Monat auf die Begleichung eines Teils der Schulden geeinigt habe, habe Gazprom nach eigenem Bekunden nur einen "geringfügigen" Betrag bezahlt bekommen.
Die Unstimmigkeiten mit der Ukraine über unbezahlte Schulden und künftige Preise könnten dem Bericht zufolge eine Unterbrechung der Gaslieferungen in die Europäische Union zur Folge haben. An diesem Dienstag treffen sich demnach Gazprom-Manager in Brüssel mit Vertretern der Europäischen Kommission. Dabei wollten sie deutlich machen, dass sie entschlossen sind, die Ukraine zur Zahlung der Schulden zu bewegen. Außerdem wolle Gazprom der EU-Kommission darlegen, dass die Schuld im Falle einer Lieferunterbrechung nicht bei Gazprom liege.
Die Ukraine ist ein wichtiges Transitland für den Gastransport in die EU. Aus Russland kommt ein Viertel des in der EU verbrauchten Gases. Rund 80 Prozent dieses Gases fließt durch die Ukraine.