Gazprom bestätigt Übernahmepläne für VNG-Paket
Stand: 27.11.2009
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Moskau - Der russische Energieriese Gazprom hat Pläne zur Übernahme eines Fünf-Prozent-Anteils am ostdeutschen Großhändler Verbundnetz Gas (VNG) bestätigt. Gazprom werde das Angebot des französischen Versorgers GDF Suez annehmen und dessen 5,26-Prozent- Anteil an VNG erwerben, sagte Gazprom-Vorstand Alexej Miller bei einem Treffen mit GDF-Suez-Chef Gerard Mestrallet. Das teilte das russische Unternehmen am Freitag in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mit. Gazprom soll bereits beim Bundeskartellamt in Bonn vorgefühlt haben. Zum Wert des Pakets wurden keine Angaben gemacht.
Bei einer Einigung würde sich der Anteil von Gazprom an VNG auf 10,52 Prozent verdoppeln. Gemeinsam mit seinem Partner, der BASF- Tochter Wintershall mit 15,79 Prozent der VNG-Anteile, hätte der Gazprom-Konzern eine Sperrminorität beim drittgrößten deutschen Gasimporteur. Im Gegenzug soll GDF Suez neun Prozent der Anteile an der Ostseepipeline Nord Stream erhalten. Über den Modus für den Einstieg von GDF Suez als fünftem Aktionär neben Gazprom (51 Prozent), BASF und Eon Ruhrgas (je 20 Prozent) und der niederländischen Gasunie (9 Prozent) werde verhandelt, teilte Gazprom weiter mit.
Für den russischen Staatskonzern wäre das Geschäft von strategischer Bedeutung. Wintershall und Gazprom kontrollieren bereits Wingas, die Nummer zwei auf dem deutschen Markt. Neben ihrer Macht als Gaslieferanten sicherten sich die beiden Unternehmen immer mehr den direkten Zugang zu den deutschen Endkunden. Insgesamt hat russisches Gas in Deutschland bereits einen Marktanteil von knapp 40 Prozent. Die Leipziger VNG versorgt europäische Kunden mit Gas aus Norwegen und Russland. 2008 hatte das Unternehmen rund 5,5 Milliarden Euro umgesetzt.