Gasversorgung für Nabucco-Pipline ist gesichert
Stand: 25.01.2011
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Brüssel - Die notwendigen Gaslieferungen für die Nabucco-Pipeline, die Europas Gasversorgung unabhängig von Russland machen soll, sind laut der EU-Kommission gesichert. Die Förderländer im kaspischen Raum unterstützen das Pipeline-Projekt und hätten feste Lieferzusagen abgegeben. Dies sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Dienstag in Brüssel.
Demnach werde die EU die benötigten Gaslieferungen aus der kaspischen Region innerhalb von "zwei oder drei Jahren" erhalten. Das Projekt könnte 2012 oder 2013 beginnen. Bei einem EU-Besuch in Turkmenistan und Aserbaidschan hätten beide Länder diese Zusagen gemacht.
Aserbaidschans Präsident Ilcham Alijew sei bereit, in den nächsten fünf bis acht Jahren bis zu 21 Milliarden Kubikmeter zu liefern, sagte Oettinger. Turkmenistan habe 10 Milliarden oder mehr zugesagt. Mit diesem Volumen wäre die Grundauslastung der im Endausbau 31 Milliarden Kubikmeter fassenden Röhre gesichert.
Die Verhandlungen waren zunächst schleppend gelaufen, weil sich Turkmenistan und Aserbaidschan nicht aus der Deckung wagten. Beobachtern zufolge werden sie von Russland unter Druck gesetzt. Die russische Gazprom fürchtet um ihr bisheriges Pipeline-Monopol und kämpft gegen das Projekt. Ursprünglich sollte die Entscheidung schon im ersten Halbjahr 2010 fallen. Mitte Januar hatte Aserbaidschan mit der EU eine gemeinsame Erklärung über die Lieferung von Erdgas unterzeichnet.
Die Nabucco-Pipeline ist als Alternative zu russischen Gasleitungen geplant und soll vom Kaspischen Meer nach Mitteleuropa gehen. Unternehmen und Verbraucher sollen sich von 2015 an auf Gaslieferungen verlassen können. In der Region am Kaspischen Meer liegen riesige, noch unerschlossene Gasvorkommen, die die Basis für das Nabucco-Projekt bilden. An dem Nabucco-Konsortium ist maßgeblich der Essener RWE-Konzern beteiligt.