Gasstreit: Ukraine zahlt ersten Teil der Schulden
Stand: 05.11.2014
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Kiew / Moskau / Brüssel - Als ersten Teil der Schuldentilgung seiner Gasschulden, hat die Ukraine 1,45 Milliarden US-Dollar an Russland überwiesen. Die EU-Kommission zeigt sich erleichtert.
Das Geld sei auf dem Konto des russischen Gasmonopolisten Gazprom angekommen, teilte Unternehmenssprecher Sergej Kuprijanow am Mittwoch in Moskau mit.
Der ukrainische Energieversorger Naftogas hatte am Dienstag von der proeuropäischen Führung in Kiew die Erlaubnis erhalten, die Summe zu überweisen. Nach monatelangen Verhandlungen unter Vermittlung der EU-Kommission hatten sich Kiew und Moskau am vergangenen Donnerstag in Brüssel auf einen Ausweg aus ihrem Energiekonflikt geeinigt.
Energielieferungen sollen wieder aufgenommen werden
Zur Begleichung alter Schulden soll die Ukraine bis Ende des Jahres insgesamt 3,1 Milliarden US-Dollar an Russland zahlen. Gazprom will im Gegenzug die seit Juni gestoppten Energielieferungen an Naftogas wieder aufnehmen - allerdings nur gegen Vorkasse. Die Ukraine plant Käufe bei Russland von ungefähr vier Milliarden Kubikmetern Gas im Wert von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar.
Die Einigung war nötig geworden, damit die Ukraine selbst über den Winter kommt. Weil sie zudem das wichtigste Transitland für russische Gaslieferungen nach Westen ist, hatte die um ihre Energiesicherheit besorgte EU ein Interesse an einer Lösung des Konflikts.
EU-Kommission zeigt sich erleichtert
Die EU-Kommission hat die erste Zahlung der Gasschulden der Ukraine an Russland begrüßt. Der neue für die Energieunion zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic sagte am Mittwoch in Brüssel, er sei «erleichtert». Der ukrainische Gasversorger Naftogaz habe das Feilschen beendet und die erste Tranche von 1,45 Milliarden Dollar (1,16 Mrd. Euro) seiner Schulden an den russischen Gasversorger Gazprom überwiesen. «Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Energieversorgung der Bürger und Unternehmen in der Ukraine sowie in der Europäischen Union zu sichern», sagte Sefcovic. Unter Vermittlung der EU hatten sich die Ukraine und Russland in der vergangenen Woche auf ein Winterpaket geeinigt und ihren monatelangen Streit vorerst beigelegt.