Gasstreit: Ukraine und Russland vereinbaren "Winterpreis"
Stand: 20.10.2014
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Kiew - Im Gasstreit mit Russland hat die Ukraine eine vorläufige Einigung für den kommenden Winter erzielt. Bis zum 31. März 2015 werde Kiew 385 US-Dollar (rund 300 Euro) pro 1000 Kubikmeter an Moskau zahlen, so Präsident Petro Poroschenko.
Zurzeit beläuft sich der vom Energieriesen Gazprom geforderte Preis auf 485 Dollar. Eine endgültige Einigung könnte an diesem Dienstag bei einem "Gasgipfel" in Brüssel erzielt werden. Dann treffen sich Vertreter Russlands, der Ukraine und der EU-Kommission.
"Ich kann sagen, dass die Ukraine Gas und Wärme haben wird", meinte Poroschenko. Der russische Energieminister Alexander Nowak hatte zuvor ebenfalls von 385 Dollar gesprochen. Der Gasstreit war im Juni eskaliert, als Russland wegen unbezahlter Rechnungen die Lieferungen an die Ukraine eingestellt hatte. Kremlchef Wladimir Putin nannte zuletzt Schulden in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar (rund 3,5 Mrd Euro). Russland besteht vor neuen Lieferungen auf Tilgung und künftig auf Vorkasse. Poroschenko sagte in dem TV-Interview, das finanziell schwer angeschlagene Land brauche dazu internationale Hilfen.
An diesem Montag wird EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Kiew zu Gas-Gesprächen mit der prowestlichen Führung erwartet. Durch die Ex-Sowjetrepublik laufen wichtige Transitpipelines nach Westeuropa. Moskau fürchtet, dass Kiew bei einem andauernden Streit Gas für den Eigenbedarf abzapfen wird. Ein solcher Streit hatte 2009 zu deutlichen Engpässen in der EU geführt. Zuletzt hatten Putin und Poroschenko am Freitag in Mailand über die Gaskrise verhandelt.