Gasstreit: Russland und Ukraine einigen sich auf neue Preise
Stand: 16.04.2010
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Moskau - Laut Angaben der Nachrichtenagentur Interfax haben sich die Ukraine und Russland auf neue Preise für russische Gaslieferungen geeinigt. "Die Regierungen von Russland und der Ukraine haben den Vereinbarungen von Gazprom und seinen ukrainischen Partnern über die Zusammenarbeit bei Gas, auch über Preisspannen, zugestimmt", sagte ein russischer Regierungssprecher am Freitag in Moskau.
Die Vereinbarung basiere auf Vorschlägen des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Details zu den verhandelten Preisen nannte der Sprecher nicht; Janukowitsch hatte jedoch niedrigere Preise für die Gaslieferungen aus Russland ans Nachbarland gefordert.
Streit über den Preis für russisches Gas und die Bezahlung der Lieferungen hatten in der Vergangenheit wiederholt zu einem Stopp der russischen Gaslieferungen an die Ukraine geführt. Davon ist jedes Mal auch Mittel- und Westeuropa betroffen: 25 Prozent des in der EU verbrauchten Erdgases kommen aus Russland, vier Fünftel davon fließen durch Leitungen auf ukrainischem Gebiet. Anfang 2009 waren die Gaslieferungen von Russland nach Europa wegen eines Streits zwischen Moskau und Kiew für zwei Wochen unterbrochen. Danach hatten sich die beiden Staaten eigentlich auf einen zehnjährigen Gasliefervertrag geeinigt; Janukowitsch hatte vor seiner Wahl im Februar aber versprochen, den Gaspreis neu auszuhandeln.