Gasstreit: Russland fordert weitere Millionen von Kiew
Stand: 09.07.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Moskau - Im Streit um offene Gasrechnungen fordert Russland weitere 838 Millionen US-Dollar (rund 616 Mio Euro) von der Ukraine. Nach Gazprom-Angaben habe Kiew Lieferungen vom 1. bis 16. Juni nicht bezahlt.
Die Gesamtschulden seien damit auf rund 5,3 Milliarden US-Dollar (etwa 3,9 Mrd Euro) gestiegen, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller. "Die Ukraine hat wieder nicht bezahlt. Das zeigt, dass es richtig war, ihr das Gas abzudrehen", meinte er.
Russland hatte die Lieferungen an das Nachbarland am 16. Juni eingestellt und will erst wieder verhandeln, wenn die Ukraine ihre Schulden bezahlt. Die Führung in Kiew fordert von Moskau aber einen niedrigeren Gaspreis und Rabatte. Eine Einigung erwarten Experten erst, wenn auch andere Probleme im russisch-ukrainischen Verhältnis gelöst sind - etwa der Konflikt mit moskautreuen Separatisten im Osten der früheren Sowjetrepublik.
Noch sind die Gasspeicher auch in Deutschland zwar gut gefüllt. Ernst wird es aber, wenn Kiew wie in der Vergangenheit für den Eigenverbrauch Transitgas abzweigen sollte. Wenn der Gasfluss durch die Ukraine als wichtigstes Transitland für die EU versiegt, kann dies wie bei einem Gasstreit 2009 zu Engpässen im Westen führen.