Gasstreit: Russland droht mit Lieferstopp
Stand: 26.09.2014
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Düsseldorf - Vor den neuen Verhandlungen im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine in Berlin hat der russische Energieminister Alexander Nowak den Ton verschärft. Er drohte mit Lieferunterbrechungen, sollten EU-Länder weiterhin russisches Gas an die Ukraine weiter verkaufen.
"Die geschlossenen Verträge sehen keinen Re-Export vor. Wir hoffen, dass unsere europäischen Partner sich an die getroffenen Vereinbarungen halten. Nur das kann die unterbrechungsfreien Lieferungen an europäische Verbraucher garantieren", sagte Nowak dem "Handelsblatt" (Freitag).
An diesem Freitag kommen Nowak und Gazprom-Chef Alexej Miller nach Berlin, um unter Vermittlung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger mit Vertretern der Ukraine über eine Senkung der Gaspreise zu verhandeln. Moskau liefert wegen aufgelaufener Milliardenschulden seit Juni kein russisches Gas mehr an Kiew. Deshalb kauft die Ukraine bei anderen Gazprom-Kunden in Polen und der Slowakei. Die Verträge verbieten aber eine solche Praxis.
Der russische Staatskonzern handelt in jedem Land je nach Abnahmemenge und Lieferweg unterschiedliche Preise aus. Vor der neuen Verhandlungsrunde sagte Nowak: "Wir haben eine Reihe konstruktiver Lösungsvorschläge unterbreitet bezüglich des Gaspreises, der Begleichung der ukrainischen Gasschulden und der künftigen Vorauszahlung. Aber die hat die Ukraine alle abgelehnt."