Gaspreise: Kartellbehörde ermittelt gegen Stadtwerke Uelzen
Stand: 28.02.2006
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Hannover (dpa) - Wegen des Verdachts auf überhöhte Gaspreise hat die Landeskartellbehörde in Niedersachsen ein Ermittlungsverfahren gegen die Stadtwerke Uelzen eingeleitet. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Hannover mit. Am Ende des Verfahrens könnte eine Untersagung von Preiserhöhungen stehen.
So hätten die Stadtwerke Uelzen auf Grund eines starken Anstiegs der Bezugspreise von Vorlieferanten die Gaspreise zwar zum 1. Oktober 2005 um 19 Prozent erhöht. Zum 1. Januar 2006 jedoch sei der Gaspreis um 3,4 Prozent gesenkt worden. Mit dem aktuellen Preis lägen die Stadtwerke Uelzen deutlich unter den Preisen vieler anderer Gasversorger.
Anders als bei den Stadtwerken Uelzen stellte die Landeskartellbehörde Vorermittlungen gegen die Stadtwerke Hannover, Garbsen und Bramsche ein. Bei allen drei Unternehmen habe sich der vorläufige Verdacht auf eine missbräuchliche Preisgestaltung nicht bestätigt, hieß es. Vorermittlungen gegen die Stadtwerke Böhmetal dauerten noch an.
Die Landeskartellbehörde hatte zum 1. November 2005 landesweit 63 regionale Gasversorger aufgefordert, ihre häufigsten Abnahmefälle und Preise sowie Angaben zu Kunden und Netzstruktur mitzuteilen. Da viele Gasversorger zum 1. Januar 2006 ihre Preise erhöht hatten, führte die Landeskartellbehörde zum 1. Februar 2006 eine erneute Abfrage durch.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Daten hätten die Verfahren gegen die Stadtwerke Uelzen und Böhmetal nicht eingestellt werden können, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Die Landeskartellbehörde prüfe derzeit zudem, ob noch Ermittlungen gegen weitere Gasversorgungsunternehmen eingeleitet werden.
Die Preise für Gas sind zuletzt kontinuierlich gestiegen. Dies ist aus Sicht der Energieversorger insbesondere eine Folge der rasant gestiegenen Ölpreise. Die Gaspreise sind ans Öl gekoppelt.