Gaspreise für Neukunden in 12 Monaten um 43 Prozent gestiegen
Stand: 10.02.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die Gaspreise für Haushalte sind bei Neuverträgen innerhalb von 12 Monaten um rund 3 Cent pro Kilowattstunde gestiegen – das entspricht einem Plus von 43 Prozent. Preistreiber sind neben der Mehrwertsteuererhöhung höhere Netzentgelte und gestiegene Großhandelspreise. Wer mit Gas heizt, sollte laut dem Vergleichsportal Verivox einen fixierten Gaspreis für die kommende Heizperiode wählen.
Ein Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) zahlte Anfang Februar 2024 im bundesweiten Durchschnitt rund 7 Cent pro kWh für einen günstigen Gastarif mit zwölfmonatiger Preisgarantie. Derzeit liegt das günstigste Angebot im Bundesdurchschnitt bei rund 10 Cent/kWh. Für einen neuen Gastarif muss der Musterhaushalt nun rund 600 Euro im Jahr mehr bezahlen.
Gaspreise im Aufwärtstrend
Ein wichtiger Faktor für den Anstieg der Gaspreise ist die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas ab April 2024. Allein dadurch ist das Gaspreisniveau um rund 11 Prozent gestiegen.
Weiterer Druck auf die Gaspreise geht von einer Reihe von Fixkosten aus, die zum Jahreswechsel gestiegen sind. Die durchschnittlichen Gasnetzgebühren haben sich um 21 Prozent erhöht, was für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh rechnerische Mehrkosten von rund 98 Euro (brutto) bedeutet. Ebenfalls zum Januar ist die Gasspeicherumlage um 20 Prozent gestiegen, was zusätzlichen Kosten von 12 Euro (brutto) entspricht. Hinzu kommt noch der Anstieg des CO2-Preises von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025, der rechnerische Mehrkosten von 43 Euro (brutto) verursacht.
Die Großhandelspreise für Gas haben sich in den letzten 12 Monaten in etwa verdoppelt. Lag der durchschnittliche Spotmarktpreis im Februar 2024 noch bei rund 2,5 Cent/kWh, stieg er im Laufe des vergangenen Jahres kontinuierlich an. Aktuell werden über 5 Cent/kWh bezahlt. Der Gasmarkt ist sehr volatil, was Händler mit den im Vergleich zum Vorjahr stärker geleerten Gasspeichern und politischen Unsicherheiten begründen.
"Derzeit sehen wir keine Signale für langfristig sinkende Großhandelspreise für Gas, weshalb die Angebote für Haushalte eher steigen als sinken werden. Wir empfehlen daher, jetzt einen günstigen Gastarif mit Preisgarantie abzuschließen. So kann man sich das aktuelle Preisniveau für die kommende Heizperiode sichern", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Große Preisunterschiede bei Gastarifen
Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden im örtlichen Grundversorgungstarif liegt im Februar 2025 bei 13,93 Cent/kWh, was bei einem Verbrauch von 20.000 kWh Heizkosten von 2.786 Euro entspricht. Im günstigsten Angebot mit Preisgarantie werden rund 10 Cent/kWh fällig, die jährlichen Kosten liegen dann bei 2.000 Euro. Durch die Wahl des richtigen Gastarifs können die Heizkosten also um fast 800 Euro gesenkt werden.
Methodik
Der durchschnittliche Gaspreis bei Neuabschluss bezieht sich auf einen Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh (Stand: 04.02.2025). Der Preis pro Kilowattstunde enthält den Arbeitspreis sowie den Grundpreis und basiert auf dem deutschlandweit gewichteten Mittel des günstigsten Preises je Postleitzahl. Berücksichtigt werden ausschließlich Neukundentarife mit einer Preisgarantie von 12 Monaten inklusive Boni.