Gashändler erhalten Rabatt bei Einspeisung an deutschen LNG-Terminals
Stand: 03.06.2022
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An den künftigen LNG-Terminals in Deutschland werden Gashändler 40 Prozent Rabatt auf die Gebühren für die Gaseinspeisung erhalten. Dies hat die Bundesnetzagentur festgelegt. Der Rabatt gelte ab 2023, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Entgelte werden von den Fernleitungsnetzbetreibern erhoben.
Einspeisekosten auf europäisch vergleichbarem Niveau
«Wir reduzieren denkbare Hemmnisse für einen schnellen Aufbau einer LNG-Infrastruktur in Deutschland», sagte Behördenpräsident Klaus Müller laut Mitteilung. Mit dem Rabatt werde ein Entgeltniveau erreicht, das mit denen der Niederlande oder Frankreichs vergleichbar sei. Zudem setze die Netzagentur damit einen Anreiz für kontinuierliche LNG-Lieferungen nach Deutschland.
Der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, bezeichnete die Entgelt-Entscheidung der Behörde als «wichtigen Beitrag» auf dem Weg zur Unabhängigkeit von russischem Pipeline-Gas. Die Einspeisekosten würden damit auf ein europäisch vergleichbares Niveau sinken, teilte Kruse in Berlin mit.
Erster LNG-Terminal noch in diesem Jahr betriebsbereit
Verflüssigtes Erdgas (LNG) soll helfen, Deutschland aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen. Bisher fehlt jedoch die Infrastruktur. Ein jüngst verabschiedetes Gesetz soll den Bau schwimmender und fester LNG-Terminals an den deutschen Küsten beschleunigen, indem die Genehmigungsbehörden bestimmte Verfahrensschritte, besonders bei der Umweltverträglichkeitsprüfung, auslassen können. Das erste schwimmende LNG-Terminal soll noch vor Jahresende in Wilhelmshaven in Betrieb gehen.