Gas: Heizkosten 2022 fallen für Mieter noch niedrig aus
Stand: 14.03.2023
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Wer mit Gas heizt und zur Miete wohnt, kann bei der Heizkostenabrechnung für das Jahr 2022 sogar mit einer kleinen Rückerstattung der Vorauszahlungen rechnen. Die Gaskosten sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozent niedriger. Das ergibt eine Analyse des Messdienstleisters Ista auf Basis von 157.000 bereits vorliegenden Heizkostenabrechnunge
Gaspreisniveau noch nicht in den Rechnungen angekommen
In den kommenden Wochen und Monaten werden die Heizkostenabrechnungen für 2022 versandt. Der starke Anstieg der Gaspreise im vergangenen Jahr wird dort noch wenig zu spüren sein. Laut Ista werden unter Berücksichtigung der Dezemberhilfe durchschnittlich 6,7 Cent für eine Kilowattstunde Erdgas fällig – kaum mehr als im Vorjahr (5,8 Cent/kWh).
Zum Vergleich: Aktuell liegt der durchschnittliche Gaspreis für Neukunden bei rund 12 Cent/kWh. "Das aktuelle Preisniveau kommt mit erheblichem Zeitversatz bei den Verbrauchern an. Die Mehrheit bekommt die Preise erst im laufenden Jahr voll zu spüren ", sagt Ista-Chef Hagen Lessing.
Gasverbrauch deutlich gesunken
Der Gasverbrauch der Haushalte insgesamt ist stark zurückgegangen und senkt ebenfalls die Heizkosten. Bei den ausgewerteten 17.000 Mehrfamilienhäusern ist der Gasverbrauch im vergangenen Jahr um 17 Prozent zurückgegangen. Zehn Prozent davon gehen auf das Konto der milden Witterung und sieben Prozent sind auf sparsames Nutzerverhalten zurückzuführen.
"Die milde Witterung, erhebliche Sparanstrengungen der Verbraucher und die Dezemberhilfe haben die Preissteigerungen im Schnitt mehr als ausgeglichen", so Hagen Lessing. Wurde die Abschlagszahlung auf Vorjahresniveau bemessen, können viele Mieter:innen daher mit einer ausgeglichenen Abschlussrechnung oder sogar einer Rückzahlung rechnen.
Heizkosten 2023 werden deutlich höher ausfallen
Bei Erdgas rechnet Ista auf dem aktuellen Preisniveau von 12 Ct/kWh im günstigsten Fall mit einem Anstieg der Heizkosten um 58 Prozent – vorausgesetzt die Verbraucher bleiben bis Jahresende unverändert sparsam und die Temperaturen milde wie im Vorjahr. In einem weniger optimistischen Szenario kommt es zu Mehrkosten von bis zu 116 Prozent – wenn sich etwa Heizverhalten und Witterung auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2021 bewegen.
"Vermieter und Mieter sollten die Abschläge unbedingt an das neue Preisniveau anpassen oder entsprechende Rücklagen bilden. Andernfalls droht ein echter Schock mit der Abrechnung für 2023, die im Jahr 2024 den Mietern zugeht", sagt Lessing.