Gabriel hofft weiter auf South Stream
Stand: 09.12.2014
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Brüssel - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hofft auf eine Wiederaufnahme der von Russland gestoppten Verhandlungen über die Gaspipeline South Stream. Es sei "bedauerlich", dass das Projekt nicht weiterverfolgt werden solle, erklärte Gabriel am Dienstag in Brüssel. Es sei aber auch "keine Katastrophe".
Wann es neue Verhandlungen geben könnte, ließ Gabriel offen. Dies hängt nach seinen Worten von den politischen Beziehungen der beteiligten Mächte insgesamt ab. "Man muss einfach hoffen, dass wenn sich die Lage zwischen Russland, der Ukraine und der Europäischen Union hoffentlich irgendwann wieder etwas stabilisiert hat, dass man dann erneut ins Gespräch kommt", sagte
Größere Probleme "aus Deutschland heraus" sieht Gabriel durch den Stopp der Pläne nicht. "Wir sind gut angebunden", sagte er. Deutschland bekommt unter anderem russisches Gas über die Nord-Stream-Pipeline und durch die Ukraine geliefert.
South Stream sollte Europa vom Süden her versorgen. Die geplante Trasse verläuft von Russland durch das Schwarze Meer. Von dort sollte sie durch Bulgarien, weitere EU-Länder und Serbien führen und unter anderem in einem Gasverteilzentrum bei Wien münden.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche angekündigt, South Stream derzeit nicht verwirklichen zu können, weil Bulgarien nötige Bauarbeiten am Meeresgrund behindere. Dafür machte Putin letztlich die EU-Kommission verantwortlich.
Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise ist das Pipeline-Projekt zum umkämpften Faustpfand zwischen Moskau und der EU geworden.