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G7-Staaten planen langsamen Abschied vom Zeitalter der Kohle

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Elmau - Die G7-Staaten haben sich auf einen schrittweisen Ausstieg aus den Energieträgern Öl, Gas und Kohle geeinigt. So soll die steigende Erderwärmung bekämpft werden. Ein halbes Jahr vor der UN-Klimakonferenz in Paris kündigten die Staats- und Regierungschefs von sieben wichtigen Industriestaaten bei ihrem Gipfel in Elmau an, im Laufe des 21. Jahrhunderts auf fossile Energieträger zu verzichten.

Das Ziel von einer Erderwärmung nicht über zwei Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit soll verbindlich vorangetrieben werden. "Bisher hatten wir keine bindenden Ziele in der Klimapolitik", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Abschluss des G7-Gipfels am Montag in Elmau. Von großer Bedeutung wird aber sein, welchen Weg die Industriemacht China einschlagen wird. Das Zwei-Grad-Ziel war 2009 bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen vereinbart worden.

Merkel betonte, dass für die Erreichung ambitionierter Klimaziele weltweite Anstrengungen nötig seien. Vor allem Schwellenländer wie China seien gefordert. Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, seien "tiefe Einschnitte" bei den weltweiten Treibhausgasemissionen erforderlich, heißt es in der Abschlusserklärung des G7-Gipfels. Für die Energiegewinnung, also bei der Verbrennung in Kraftwerken, sollen Kohle und Öl schon bis spätestens 2050 deutlich zurückgefahren werden. Insgesamt sollen bis 2050 die Treibhausgase um 40 bis 70 Prozent zurückgedrängt werden. Bei der Spanne sei der "obere Bereich" anzustreben. 

Wenn fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verbrannt werden, setzt das Treibhausgase frei, vor allem Kohlendioxid. Diese Gase führen zur gefährlichen Erwärmung des Weltklimas. Der französische Präsident François Hollande betonte, es sei wichtig, schon vor der Pariser Konferenz zu Vereinbarungen zu kommen, um diese zu einem Erfolg zu machen.

Alle G7-Länder wollen bis dahin Verpflichtungen für eigene Klimabeiträge abgeben. Ein Fonds für Klimaschutz in Entwicklungsländern, der von 2020 aus jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar (89 Milliarden Euro) aus öffentlichen und privaten Mitteln gefüllt werden soll, sei in Elmau ebenfalls beschlossen worden. Beim Weltklimagipfel in Paris soll ein umfassendes und verbindliches Abkommen für über 190 Staaten beschlossen werden, das 2020 in Kraft tritt. Dies gilt aber weiterhin als schwierig.

Umweltorganisationen bewerteten die Klimaergebnisse des G7-Gipfels als Schritt in die richtige Richtung. "Elmau hat geliefert", lobte Greenpeace-Klimaexperte Tobias Münchmeyer. Die Umweltschützer forderten Merkel auf, nun in Deutschland die Nutzung von Kohlestrom deutlich zu verringern. Gegen Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) über eine Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke gibt es aber erheblichen Widerstand.