G-8-Staaten fordern Ankurbelung der weltweiten Ölproduktion
Stand: 08.06.2008
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Aomori (AFP) - Angesichts immer neuer Rekordstände beim Ölpreis haben die G-8-Staaten eine sofortige Erhöhung der weltweiten Fördermengen gefordert. Die Energieminister der acht führenden Industriestaaten zeigten sich am Sonntag zusammen mit ihren Kollegen aus China, Indien und Südkorea "äußerst besorgt" über die Entwicklung an den Ölmärkten. Die wichtigsten Produzenten müssten ihre Fördermengen "dringend erhöhen", hieß es zum Abschluss eines Treffens im japanischen Aomori in einer gemeinsamen Erklärung der elf Länder. Diese verbrauchen zusammen fast zwei Drittel der weltweiten Energie. Der Ölpreis war zum Wochenende auf über 138 Dollar pro Barrel geklettert.
Dieses Thema könne aber nicht losgelöst von der Frage des Klimawandels betrachtet werden, betonte Amari. "Klimawandel und Energiefragen sind zwei Seiten derselben Medaille. Es ist unabdingbar, beide Probleme gemeinsam zu lösen." Amari kündigte in diesem Zusammenhang ein Energie-Effizienz-Programm der elf Staaten an, mit dem Energiespar-Informationen besser ausgetauscht werden sollen. Die G-8-Staaten sind die USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Japan, Italien und Russland.
Bereits am Samstag hatten die USA und die vier wichtigsten asiatischen Industriestaaten ein Ende aller Subventionen für Treibstoff gefordert. "Die Preise sind ohne Beispiel und verstoßen gegen die Interessen der Verbraucherländer und auch der Produzenten", hieß es in einer Erklärung der USA, Japans, Chinas, Südkoreas und Indiens. Ein Weg aus der Entwicklung sei die Abschaffung aller Subventionen für Treibstoffe. Diese sollte schrittweise erfolgen. Allerdings verweigerten sowohl China als auch Indien einen Zeitplan für die Abschaffung von Subventionen, weil sie noch Entwicklungsländer seien. Nach Ansicht von Subventionskritikern halten diese die Preise in bestimmten Ländern künstlich niedrig und führen dadurch zu einer unnatürlich hohen Nachfrage.
US-Energieminister Samuel Bodman bezeichnete den hohen Ölpreis als "Schock". Jedoch gebe es deswegen keine Krise; auch müssten keine Marktregulierungen erfolgen. "Wir haben es uns angeschaut und festgestellt, dass es sich nicht um eine Angelegenheit handelt, bei der der Markt mehr reguliert werden muss", sagte Bodman.
Nach dem größten jemals verzeichneten Preissprung innerhalb eines Tages hatte der Ölpreis am Freitag einen neuen Rekordstand erreicht. In New York schloss der Handel bei einem Stand von 138,75 Dollar pro Barrel (159 Liter) der Referenzsorte "Light Sweet Crude". Das waren 10,75 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Zwischenzeitlich hatte der Barrelpreis sogar 139,12 Dollar erreicht. Die Börse reagierte verunsichert auf den neuen Preisrekord. Der Leitindex Dow Jones stürzte zeitweise um mehr als 300 Punkte ab. Das entsprach einem Verlust von über 2,5 Prozent.