Frankfurter Versorger Mainova will in Bonn preisgünstig Gas anbieten
Stand: 11.10.2006
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Bonn (dpa) - In den lange Zeit verschlossenen Gasmarkt kommt Bewegung: Der Frankfurter Energieversorger Mainova will in Bonn billiges Gas anbieten und damit Endkunden zu einem bisher nicht möglichen Wechsel weg von den Stadtwerken locken. Die Mainova will noch im Oktober Bonner Privatkunden als neue Konkurrenz Erdgas zu niedrigeren Preisen als den derzeitigen Stadtwerke-Preisen anbieten, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Kreisen des hessischen Unternehmens am Mittwoch erfuhr. Bei dem Produkt "Novagas" sollen die Mainova-Kunden auch eine einjährige Preisgarantie erhalten.
Es ist das erste Mal, dass im Gas-Privatkundengeschäft ein etablierter Regionalversorger in ein anderes Bundesland expandiert und dort einem anderen Stadtwerk Konkurrenz macht. Der niederländische Konzern Nuon will von den neuen Möglichkeiten eines freieren Netzzugangs im Zuge des neuen Energiewirtschaftsrechts mit alternativen Angeboten in Berlin und Hamburg Gebrauch machen.
Mainova-Sprecher Heinz-Dieter Becker bestätigte auf dpa-Anfrage entsprechende Absichten des Frankfurter Unternehmens. "Privatkunden in Bonn können noch in dieser Heizperiode bei der Mainova Erdgas bestellen. Seit Oktober ist der Erdgasmarkt völlig liberalisiert, und das wollen wir zur Gewinnung weiterer Kunden nutzen." Zum genauen Starttermin des Angebots und den konkreten Inhalten wollte sich Becker nicht äußern und verwies auf eine Pressekonferenz an diesem Freitag in Bonn. "Bei dieser Veranstaltung werden wir alle Details zu unserem Angebot an Erdgaskunden in Bonn vorstellen."
Die Mainova AG ist einer der größten regionalen Versorger Deutschlands und beliefert rund 460 000 Haushalte in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet mit Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Hinzu kommen zahlreiche Firmenkunden. Das Unternehmen beschäftigt rund 2900 Mitarbeiter. Größter Anteilseigner der Mainova AG ist die Stadt Frankfurt am Main.