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Fracking ist attraktives Geschäftsfeld für BASF

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Ludwigshafen - Der Chemiekonzern BASF hofft auf eine baldige Förderung von Schiefergas in Deutschland. Für die sogenannte Fracking-Methode sind jede Menge Chemikalien nötig. Die Umweltbelastungen sind dem Konzern dabei nicht so wichtig.

Die Förderung von Schiefergas ist umstritten, doch der Chemiekonzern BASF <BASF.ETR> sieht großes Potenzial im Geschäft mit dem Energieträger. "Das ist ein sehr spannendes Thema, vor allem hinsichtlich der Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie in Europa. Es ist ein Thema, das uns umtreibt", sagte Vorstandsmitglied Harald Schwager den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX in Ludwigshafen. In den vergangenen fünf Jahren habe durch die Funde und die Förderung von Schiefergas in den USA, "in der Tat eine Revolution begonnen, die sich in den nächsten Jahrzehnten auf den Globus auswirken wird."

"Europa ist unter Zugzwang", sagte Schwager. Die Energiekosten in Westeuropa lägen derzeit um das Vier- bis Fünffache über denen in den USA. Das verschaffe Industrie und Verbrauchern dort einen Preisvorteil von einer halben Milliarde US-Dollar am Tag.

Bisher kein Schadensfall

Zu möglichen Gefahren für die Umwelt und das Grundwasser der "Fracking" genannten Methode zur Förderung von Schiefergas sagte Schwager, dass es sich um die Kombination zweier erprobter Technologien handele. Sie würden teilweise bereits seit Jahrzehnten bei der Öl- und Gasförderung auch in Deutschland eingesetzt. Dabei habe bisher keinen Schadensfall gegeben. "Wir müssen natürlich dafür sorgen, dass die Produkte, die da verwendet werden, möglichst geringe Umweltbelastungen mit sich bringen."

Die BASF-Tochter Wintershall habe Anträge gestellt, um in zwei nordrhein-westfälischen Regionen die Suche beginnen zu können: "Wir wollen sehen, ob es tatsächlich in bis zu 1.000 Metern Tiefe Schiefergas gibt". Das in Europa vermutete Schiefergas liege tiefer als in den USA, was die Förderung teurer, aber sicherer mache. Der Wasserverbrauch der Methode sei in Europa kein Problem, weil es hier keinen Wassermangel gebe.

Große Vorkommen in Argentinien?

"Momentan ist Fracking zwar nicht verboten, aber die Genehmigungen fehlen", sagte Schwager. "Wenn wir die Entwicklung vorantreiben könnten, könnte der Rückgang der konventionellen Förderung aufgefangen oder sogar überkompensiert werden." Die USA hätten so viel Schiefergas zur Verfügung, dass sie die nächsten 100 Jahre versorgt seien.

Große Vorkommen werden auch in Argentinien vermutet, wo Wintershall in drei Regionen nach ihnen sucht und in zwei weiteren bald damit beginnen will. Vermutet werden laut Schwager in dem südamerikanischen Land 90 Prozent der US-amerikanischen Werte. "Argentinien ist derzeit Energie-Importeur, dort werden wir offen empfangen."