Förderländer kämpfen gegen den Verfall der Ölpreise
Stand: 16.02.2016
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Doha - Auf einem Treffen in Katar haben sich Vertreter von Russland und Saudi-Arabien darauf geeinigt, die Förderquoten nicht weiter zu erhöhen. Wie Saudi-Arabiens Energieminister Ali Al-Naimi am Dienstag in der katarischen Hauptstadt Doha sagte, soll die zurzeit hohe Ölproduktion auf dem Niveau vom 11. Januar eingefroren werden. Der Schritt, der unter Marktbeobachtern nicht erwartet worden war, sei "angemessen", sagte Al-Naimi.
Katar hatte die Energieminister Saudi-Arabiens und Russlands zu Gesprächen eingeladen, um die Lage am Rohölmarkt zu erörtern. Diese ist seit längerem durch ein viel zu hohes Angebot gekennzeichnet. Grund ist vor allem der Aufstieg US-amerikanischer Schieferölproduzenten, gegen den sich die Saudis mit einem Preiskampf zur Wehr setzen. Als Folge sind die Ölpreise seit Mitte 2014 um 70 Prozent gefallen.
Keine Reduzierung der Förderung
Vertreter Venezuelas waren bei den Gesprächen ebenfalls anwesend. Eine von dem südamerikanischen Land geforderte Förderkürzung, um das hohe Überschussangebot abzubauen, wurde allerdings nicht beschlossen. Saudi-Arabien, das mächtigste Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), stemmt sich seit langem gegen einen solchen Schritt. Venezuela, Katar und weitere zehn Länder gehören ebenfalls zur Opec, die faktisch von Saudi-Arabien angeführt wird. Russland gehört nicht dazu.
Allein Saudi-Arabien und Russland produzieren zusammen pro Tag gut zwanzig Millionen Barrel (je 159 Liter) Rohöl. Das sind etwas mehr als zwanzig Prozent der weltweiten Tagesproduktion. Die Opec kommt auf eine Tagesproduktion von etwa 33 Millionen Barrel. Das ist gut ein Drittel der globalen Förderung.
Ölpreise sinken dennoch
Am Rohölmarkt konnten die Preise von der Ankündigung zunächst nicht profitieren, sondern gaben zuvor erzielte Gewinne überwiegend ab. Am Markt waren dafür vor allem zwei Gründe zu hören: Zum einen werde die Förderung auf einem sehr hohen Niveau eingefroren. Zum anderen sei fraglich, ob die Länder ihre Vereinbarung auch umsetzten. "Schließlich müssen den Worten auch Taten folgen", brachte es Experte Frederik Kunze von der NordLB auf den Punkt.