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Finnland und Schweden stimmen Bau der Gaspipeline Nord Stream zu

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Stockholm/Helsinki - Die Regierungen von Schweden und Finnland haben am Donnerstag der Verlegung der Gaspipeline Nord Stream zugestimmt. Zuerst wurde die Entscheidung von Schwedens Umweltminister Andreas Carlgren bekanntgegeben, anschließend von der Regierung in Helsinki. Die Pipeline wird 1220 Kilometer lang sein und soll für 7,4 Milliarden Euro von Russland nach Greifswald verlegt werden.

Schweden genehmige den Bau der Pipeline "in den internationalen Gewässern innerhalb der schwedischen Wirtschaftszone", erklärte Carlgren. Die finnische Regierung hob hervor, dass bei der Verlegung der Untersee-Pipeline darauf geachtet werden müsse, eine Schädigung der Ostsee "mit allen Mitteln zu verhindern und zu verringern". Nach der Zustimmung der Regierung muss in Finnland noch eine Aufsichtsbehörde grünes Licht geben. Ohnehin steht noch die Zustimmung der Regierungen in Moskau und Berlin aus.

Federführend bei Nord Stream ist mit einem Anteil von 51 Prozent der russische Gasriese Gazprom, beteiligt sind aber auch - mit jeweils 20 Prozent - E.ON Ruhrgas und die BASF-Tochter Wintershall sowie mit neun Prozent die niederländische Gasunie. Bis zum Herbst 2011 soll eine erste Röhre fertiggestellt werden, im Folgejahr die zweite. Dänemark hatte bereits am 20. Oktober seine Zustimmung erteilt. In den Baltenrepubliken und vor allem in Polen hat das Projekt Kritik hervorgerufen, weil sie befürchten, dass ihnen der Gashahn zugedreht werden könnte, wenn sie nicht mehr als Transitländer benötigt werden.

Nach der Fertigstellung der zweiten Röhre können pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Westen gepumpt werden. Dies entspricht elf Prozent des Gesamtbedarfs der EU. In den vergangenen Jahren hatte Russland wiederholt mit Lieferstopps gedroht und sogar tatsächlich den Gashahn zugedreht, weil die Ukraine ihre russischen Gaslieferungen nicht vertragsgemäß bezahlte und Russland daraufhin zu Gegenmaßnahmen griff. Davon war auch Europa betroffen, da ein großer Teil des Gases aus Russland über die Ukraine in Richtung Westen geliefert wird.