Fallende Spritpreisen durch Transparenzstelle?
Stand: 28.12.2012
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München - Das Bundeskartellamt rechnet damit, dass das Tanken in Deutschland nach der Einführung einer sogenannten Markttransparenzstelle im kommenden Jahr billiger wird. "Ich habe die Hoffnung, dass das im Ergebnis einen positiven Einfluss auf das Preisniveau haben wird", sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag.
Die neue Transparenzstelle, die die aktuellen Spritpreise aller Tankstellen sammelt, solle so schnell wie möglich eingeführt werden: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran", sagte Mundt.
"Durch exakte und stets aktuelle Preisinformationen wird der Autofahrer künftig gezielt die jeweils günstigste Tankstelle ansteuern können. Wenn davon genug Gebrauch gemacht wird, kann dies dem Wettbewerb auf die Sprünge helfen", führte der Präsident des Bundeskartellamtes aus. In Österreich, wo es ein derartiges System bereits gebe, gehe man davon aus, dass dies die Preise gesenkt habe. Dort habe die Einführung ungefähr ein Jahr gedauert.
In Deutschland könnte die Markttransparenzstelle im nächsten Sommer starten, wie das Wirtschaftsministerium Mitte Dezember mitgeteilt hatte. Kartellamtschef Mundt ging davon aus, dass eine entsprechende Verordnung im ersten Quartal verabschiedet werden wird. Diese müsse dann noch einmal vom Bundestag gebilligt werden.
Bundestag und Bundesrat hatten die Schaffung der Preismeldestelle im November beschlossen. Vorgesehen ist, dass die rund 14.000 Tankstellen in Deutschland ihre Preise künftig in Echtzeit an das Bundeskartellamt melden müssen. Ziel der Meldestelle ist es, den Wettbewerb im Tankstellenmarkt zu erhöhen und etwaige unzulässige Preisstrategien der Mineralölkonzerne aufdecken zu können. Die Daten sollen über Computer, Smartphones oder Navigationsgeräte abrufbar sein.