Ex-Kanzler Schröder wirbt für Gaspipeline Nord Stream II
Stand: 06.04.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Brüssel - Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in Brüssel für den umstrittenen Ausbau der Ostsee-Gaspipeline von Russland nach Deutschland geworben. Gegner befürchten, dass die hiesige Abhängigkeit vom russischen Gas durch das Projekt weiter steigen würde.
Der SPD-Politiker traf dazu am Dienstag zusammen mit Nord-Stream-Chef Matthias Warnig den für Energiefragen zuständigen EU-Kommissar Miguel Arias Cañete. Zudem stand ein Gespräch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf dem Programm. Dieser gilt wie andere Spitzenvertreter der Brüsseler Behörde als Kritiker des Nord Stream 2 genannten Pipeline-Projekts. Schröder ist hingegen Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Nord Stream.
Zum Verlauf des Gespräches zwischen Schröder, Warnig und Cañete gab es im Anschluss keine detaillierten Angaben.
Die Gegner des Pipeline-Ausbaus befürchten unter anderem, dass der geplante Pipeline-Ausbau Europas Abhängigkeit von russischem Gas noch einmal vergrößern könnte. Die Befürworter betonen hingegen, dass Nord Stream 2 die Versorgungssicherheit erhöhen werde. Sie sehen Verbotsüberlegungen als Eingriff in die freie Marktwirtschaft.
Inwieweit die EU-Kommission einen Anspruch auf eine Beteiligung am Genehmigungsverfahren für Nord Stream 2 erheben kann und will, ist derzeit unklar.