Europäische Union gibt Gutachten zu Gasbohrungen in Auftrag
Stand: 10.01.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Münster/Brüssel - Die EU plant ein Rechtsgutachten zu Umweltfragen bei neuen Erdgas-Bohrverfahren. Sogenannte unkonventionelle Bohrungen sind beispielsweise in Nordrhein-Westfalen geplant. "Wir prüfen, ob die bestehenden Regelungen zum Umweltschutz dafür genügen oder ob wir auf europäischer Ebene nachlegen müssen." Das teilte eine Sprecherin von EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Montag in Brüssel mit. Das sei ein normaler Vorgang, wenn neue Technologien in Europa zum Einsatz kämen, hieß es weiter. Wann mit dem Resultat der Studie von externen Gutachtern zu rechnen sei, konnte die Sprecherin noch nicht sagen.
Unkonventionelles Erdgas, das aus tiefen Gesteinsschichten gewonnen wird, gilt als Rohstoff der Zukunft. Mehrere Energiekonzerne haben sich deshalb unter anderem im Münsterland schon Gebiete gesichert, in denen sie danach suchen dürfen. Unkonventionell ist dabei eigentlich nicht das Gas selbst, sondern seine Gewinnung, das "Hydraulic Fracturing". Erst seit einigen Jahren lohnt sich dank moderner Bohrtechniken dieses aufwendige Verfahren. Gegen die Bohrungen hat sich jedoch massiver Widerstand vor allem unter Landwirten formiert. Sie befürchten, die beim "Fracturing" verwendete Flüssigkeit könne das Grundwasser vergiften.
Nachrichten zum Thema
- Überangebot an Gas macht Energiekonzernen zu schaffen
- Suche nach Erdöl- und Erdgasvorkommen in Nordsee genehmigt
- Strom und Gas: Aigner mahnt zu transparenter Preisgestaltung
- E.ON erwartet Überangebot an Erdgas in kommenden Jahren
- Gazprom-Chef beklagt deutsches Misstrauen
- E.ON verkauft Beteiligung an Gazprom
- Gazprom verliert Marktanteile in Westeuropa