EU-Kommission wirft E.ON wettbewerbswidriges Verhalten vor
Stand: 27.11.2009
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Hamburg - Brüssel wirft einem Zeitungsbericht zufolge dem Energieanbieter E.ON wettbewerbswidriges Verhalten am Gasmarkt vor. Die Brüsseler Behörde wirft der Tochter E.ON-Ruhrgas vor, Transportkapazitäten im Ferngasnetz verknappt zu haben und damit Wettbewerber zu behindern, wie die "Financial Times Deutschland" (Freitagsausgabe) aus Branchenkreisen erfuhr. Weder E.ON noch die EU-Kommission wollten dies gegenüber der Zeitung kommentieren.
Beide Seiten verhandeln nach FTD-Informationen über einen Kompromiss. Die Kommission könnte erneut erhebliche Zugeständnisse von E.ON verlangen und im Gegenzug von einer Untersuchung absehen. Ein früheres Missbrauchsverfahren gegen E.ON bei Strom mündete in der Abgabe von 5000 Megawatt Kraftwerksleistung an Wettbewerber und einen Verkauf des Hochspannungsnetzes.
Brüssel hatte im Mai 2007 bereits ein Verfahren gegen eine RWE-Gasnetz-Tochter eingeleitet, das ein Jahr später eingestellt wurde. RWE stimmte einem Verkauf der inzwischen in Thyssengas umbenannten Gesellschaft zu, um Sanktionen zu vermeiden. E.ON betrachtet sein Ferngasleitungsnetz bisher als unverzichtbaren Teil des Kerngeschäfts. Mit 11.600 Kilometern ist es zudem mehr als doppelt so lang wie das RWE-Netz und länger als alle anderen Ferngasnetze in Deutschland.
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