Erdgasbranche treibt Fracking-Technik weiter voran
Stand: 23.02.2012
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Hannover - Trotz aller Kritik von Umweltschützern und Anwohnern will die deutsche Erdgasbranche die Erschließung neuer Gasvorkommen mit der umstrittenen Fracking-Technik vorantreiben. "Ohne zusätzliches Erdgas wird die Energiewende in Deutschland nicht zu meistern sein", betonte der Vorsitzende des Wirtschaftsverbands Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) und Europa-Chef von ExxonMobil, Gernot Kalkoffen, am Donnerstag in Hannover.
Vor allem in Nordrhein-Westfalen ist die Skepsis gegenüber der Anbohrung von Tiefengestein, in dem sogenanntes unkonventionelles Gas gespeichert ist, unverändert groß. "Wir sind dort aber noch weit davon entfernt, Fracking zu machen", stellte Kalkoffen klar. Es gehe zunächst lediglich darum, Probebohrungen zu beantragen. Proteste der Bevölkerung nehme er sehr ernst: "Wir müssen den Dialog intensivieren." Die nach WEG-Angaben bisher mehr als 300 deutschen Fracking-Anwendungen zeigten jedoch, dass das Verfahren sicher sei.
Die inländische Erdgasförderung der über 80 Mitgliedsunternehmen des Verbands sank 2011 leicht um 0,8 auf 11,9 Milliarden Kubikmeter. In den Vorjahren waren die Rückgänge größer. "Wir haben es geschafft, zumindest den Abstieg zu verlangsamen", berichtete Kalkoffen. 14 Prozent der Marktversorgung stammten aus einheimischem Gas. Die Erdölgewinnung in Deutschland legte dagegen um 0,2 auf 2,7 Millionen Tonnen zu. Zuletzt beschäftigte die Branche rund 9000 Menschen.
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