E.ON will seinen Gasbezug flexibilisieren
Stand: 12.11.2009
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Düsseldorf - Der Energieriese E.ON
Unter anderem versucht E.ON nun, seine Strombezüge zu flexibilisieren. Bislang kauft das Unternehmen lediglich im "niedrigen einstelligen" Prozentbereich auf den kurzfristigen Spotmärkten, der größte Teil ist über langfristige Verträge fixiert. Bei den sogenannten Pick-or-Pay-Verträgen verpflichtet sich E.ON, eine bestimmte Menge Gas abzunehmen. Die wird das Unternehmen nun wegen der Krise aber nicht wie geplant los. Bernotat kündigte an, "so schnell wie möglich" einen "niedrigen zweistelligen" Prozentanteil seines Gases auf den Spotmärkten zu kaufen. Dort sind die Gaspreise zuletzt stärker gesunken als die an den Ölpreis gekoppelten Preise in den Langfrist-Verträgen. Bernotat räumte ein, dass mit dem Strategiewechsel Risiken verbunden seien.
"Wir führen Gespräche mit unseren Lieferanten", sagte Bernotat. Mit einigen sei sich E.ON bereits einig. Schwierig gestalten sich die Verhandlungen aber offensichtlich mit dem russischen Gasriesen Gazprom
Zur Flexibilisierung des Gasbezuges zählt der E.ON-Chef auch die Strategie, künftig selbst stärker Gas zu fördern. Dazu beteiligte sich der Konzern an einem Gasfeld in Russland. Zudem wurde zuletzt die erste Ruhrgas-Plattform in der Nordsee installiert. Weiteres Standbein, das E.ON ausbaut, ist das Geschäft mit verflüssigtem Gas (LNG). "Die derzeit schwierige Ertragssituation im europäischen Gasgeschäft darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erdgas eine gefragte und unverzichtbare Ressource bleiben wird", sagte Bernotat. Er rechnet mit einer Zunahme des weltweiten Verbrauchs um 50 Prozent bis 2030.
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