E.ON gibt Hoffnung auf Einigung mit Gazprom nicht auf
Stand: 08.09.2011
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Köln - Der Gasversorger E.ON Ruhrgas hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass bei den Verhandlungen mit dem russischen Lieferanten Gazprom über Langzeitverträge eine gütliche Lösung gefunden werden kann. Auch wenn mittlerweile ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet worden sei, könne es immer noch eine außergerichtliche Einigung geben, erklärte der Vorstandsvorsitzende der E.ON-Tochter, Klaus Schäfer, am Donnerstag am Rande einer Energietagung in Köln.
E.ON Ruhrgas verhandelt seit einiger Zeit mit den Russen um eine Neujustierung der Verträge, die an den Ölpreis gekoppelt sind. Dieser ist ansteigend, die Preise für Erdgas an den Spotmärkten gehen angesichts eines hohen Angebots aber zurück. Daher müssen E.ON Ruhrgas und andere Versorger für die langfristig vereinbarten Lieferungen mehr bezahlen als sie beim Weiterverkauf verdienen können. Neben der Rücknahme der Laufzeitverlängerung und niedrigeren Stromerlösen hat auch dieser Effekte dazu beigetragen, dass E.ON im zweiten Quartal erstmals einen Verlust beim bereinigten Ergebnis auswies.
Hinter dem italienischen Versorger Edison, der vor einigen Wochen mit Gazprom einen Kompromiss bei der Preisgestaltung aushandeln konnte, stehe E.ON Ruhrgas nicht zurück, sagte Schäfer. "Wir sind keinesfalls in einer schlechteren Verhandlungsposition." Edison sei mit Gazprom schon viel früher in Verhandlungen gegangen, daher sei es nun nicht verwunderlich, dass die Italiener schneller zu einem Ergebnis gekommen seien.