England: Kommission spricht sich für Fracking-Moratorium aus
Stand: 26.01.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
London - Eine britische Parlamentskommission empfiehlt dem Land, zunächst nicht die umstrittene Fracking-Technologie zu nutzen. Das fraktionsübergreifende Komitee für Umweltfragen erklärte am Montag, die Technik zur Förderung schwer erreichbarer Öl- und Gasvorkommen sei nicht mit den britischen Klimazielen vereinbar. Zudem bestünden nicht abschätzbare Risiken für die Wasser- und Luftqualität sowie für die Gesundheit der Bevölkerung.
Ein Moratorium für die Fracking-Technologie sei notwendig, "um Widersprüche mit unseren Verpflichtungen im Kampf gegen den Klimawandel zu vermeiden und die Ungewissheiten in Bezug auf Umweltrisiken gänzlich zu beseitigen", hieß es im Bericht des Gremiums. In geschützten Gebieten solle Fracking komplett verboten werden. Zu solchen Arealen zählten etwa Nationalparks, alte Waldbestände und Grundwasservorkommen.
Die Empfehlung kommt für die britische Regierung zu einem schwierigen Zeitpunkt. In Kürze soll im Parlament über das sogenannte Infrastrukturgesetz abgestimmt werden, das der Fracking-Industrie einen Schub geben soll. Premierminister David Cameron sieht Fracking als Chance, die Wirtschaft anzukurbeln, Jobs zu schaffen und die britische Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern.
Bei der Methode wird unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und Chemie in den Boden gepresst, um Gestein aufzuspalten und das darin enthaltene Erdgas oder -öl zu fördern. Fracking ist sehr umstritten, auch in Großbritannien gibt es laut dem Bericht der Parlamentskommission Vorbehalte in der Bevölkerung.
Das britische Energie- und Klimaschutzministerium wies die Auffassungen des Gremiums zurück. Die Fracking-Pläne seien "mit unserem Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, vereinbar", teilte das Ressort mit. Die so geförderten Rohstoffe seien wichtig für den britischen Energiemix.