Energiesparen im Winter
Stand: 16.09.2008
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa/tmn
Ein kühler Rechner hat kürzlich eine schnelle Methode zum Energiesparen entwickelt: Wer seine Zimmertemperatur im Winter von 23 auf 18 Grad senkt, spart 30 Prozent Heizenergie. Natürlich muss er einen Teil des Gesparten in zusätzliche Decken und Pullover investieren, aber der Effekt ist spürbar. Wer nicht auf den Komfort eines mollig warmen Zuhauses verzichten möchte und dennoch Kosten sparen will, der sollte möglichst schnell sanieren.
Die günstigste Variante: Ein Austausch der Heizungsanlage
Welches ist der sparsamste Weg zum Energiesparen im eigenen Zuhause? Untersuchungen der Universitäten Dresden und Stuttgart ergaben: am günstigsten fährt man mit einem Austausch der Heizungsanlage. Mit Hilfe von effizienter Verbrennung und Brennwerttechnik kostet eine eingesparte Kilowattstunde gerade mal einen Cent.
Teure Varianten
Neue Fenster sind die teuerste Variante - rund 62 Cent kostet die auf diesem Weg eingesparte Kilowattstunde. Eine weitere Möglichkeit ist die Dämmung der kompletten Fassade. Wer diese Investition durchführt, zahlt mindestens sechs Cent für die eingesparte Kilowattstunde.
Heizkörper nicht zustellen
Nur wenn die Heizkörper nicht hinter Sesseln oder Gardinen verschwinden, ist eine ausreichende Zirkulation der erwärmten Luft möglich. Wenn sich die warme Luft besser verteilen kann, genügt auch eine energiesparendere Thermostateinstellung für ein angenehmes Raumklima.
Niedrigenergiehäuser - Im Sommer kühl, im Winter warm
Die Klimaprognosen bereiten uns auf heiße Sommer mit langen Hitzeperioden vor. Aber: „Selbst bei Außentemperaturen von rund 30 Grad können gut gedämmte Häuser Innentemperaturen von etwa 25 Grad für längere Zeit halten – ohne teure und energieaufwendige Klimaanlagen. Das zeigt die Erfahrung mit vielen Modellgebäuden in ganz Deutschland“, so Felicitas Kraus von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).
Eine gute Gebäudedämmung, die bei jedem Haus angebracht werden kann, wirkt doppelt: Sie schützt im Winter vor Wärmeverlusten und hält im Sommer für lange Zeit die Hitze draußen. Bei ungedämmten Häusern hingegen erhitzt sich das Mauerwerk tagsüber sehr stark und kühlt in heißen Phasen auch nachts nicht mehr ausreichend ab. Auch ein außen befestigter Sonnenschutz hält wirksam die Hitze ab: Außenjalousien, Roll- oder Klappläden, die hell oder mit Metall beschichtet sind, können die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent reduzieren. Deutlich weniger wirksam, aber dennoch nützlich, ist ein Blendschutz auf der Innenseite der Fenster: Helle und beschichtete Rollos reduzieren die Sonneneinstrahlung immerhin noch um 25 Prozent.
Und noch ein hilfreicher Tipp
Gerade in älteren Gebäuden geht viel Wärme über undichte Fenster und Türen verloren. Diese unnötigen Energieverluste können mit einfachen Maßnahmen vermieden werden. Selbstklebende Schaumstoffstreifen helfen beim Abdichten von Türen und Fenstern.
Heizungspumpen-Austausch spart Stromkosten
Mit dem Austausch einer alten Heizungspumpe können Verbraucher ihre Stromkosten enorm drücken. Während eine alte Pumpe in einem typischen Familienhaus innerhalb von 20 Jahren Stromkosten von 2000 bis 3000 Euro verursache, seien es bei einer modernen Pumpe zum Teil weniger als 300 Euro, berichtet die Stiftung Warentest in der September-Ausgabe ihrer Zeitschrift "test". Der Austausch der Anlage könne sich damit schon nach zwei bis vier Jahren auszahlen. Der Anschaffungspreis der Pumpen sei zudem im Vergleich zu anderen Energiesparmaßnahmen im Haus günstig. So gebe es eine als "sehr gut" getestete Pumpe schon für rund 360 Euro.
Der Grund für das große Energiesparpotenzial liegt laut Stiftung Warentest darin, dass alte Heizungspumpen oft 6000 Stunden im Jahr mit konstant hoher Leistung Wasser durch die Heizungsrohre pumpen. Da dies unabhängig vom tatsächlichen Bedarf geschieht, verbrauchen sie im Schnitt mehr Strom als Elektroherd, Kühlschrank oder Wäschetrockner. Moderne geregelte Pumpen würden dagegen den tatsächlichen Heizbedarf erkennen und automatisch die Leistung anpassen.