Energiekonzern RWE will Gasnetz in Deutschland veräußern
Stand: 02.06.2008
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Essen/Brüssel (AFP) - Der Energiekonzern RWE will sich im Streit mit der EU-Kommission verpflichten, sein Gasübertragungsnetz in Deutschland innerhalb von zwei Jahren an einen unabhängigen Dritten zu veräußern. Der Aufsichtsrat der RWE AG habe dem Vorhaben zugestimmt, um zu einer Einigung mit der EU-Kommission zu kommen, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Eine weitere Gremienbefassung in der Führungsgesellschaft RWE Energy stehe noch aus. Die EU-Kommission begrüßte in einer ersten Reaktion die angekündigten "strukturellen Maßnahmen" zur Beilegung des Wettbewerbsverfahrens gegen den Essener Konzern.
Über den Schritt hatte es in den vergangenen Tagen bereits Spekulationen gegeben. RWE betonte, dass es sich bei der angestrebten Einigung nicht um ein Schuldeingeständnis handele. Zur Vermeidung eines langjährigen Rechtsstreits habe sich der Konzern aber für eine einvernehmliche Regelung entschieden. Die Entscheidung stehe nicht im Zusammenhang mit zurzeit laufenden politischen Diskussionen um eine eigentumsrechtliche Entflechtung der Übertragungsnetze im Strom- und Gasbereich, hieß es weiter.