Energie und Wasser Lübeck legt Gaspreiskalkulation offen
Stand: 18.11.2005
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Lübeck (dpa) - Als eines der ersten kommunalen Versorgungsunternehmen hat die Energie und Wasser Lübeck (EWL) die Kalkulationsbasis ihrer Gaspreise offen gelegt. Danach sind die Bezugskosten für Erdgas von Januar bis Oktober 2005 um 0,6 Cent je Kilowattstunde gestiegen. Der Gaspreis für die Kunden sei im gleichen Zeitraum ebenfalls um 0,6 Cent je Kilowattstunde gestiegen. Die Umsätze aus dem Gasverkauf seien seit 2002 zwar deutlich gestiegen, der Rohertrag dagegen nahezu unverändert geblieben, sagte Unternehmenssprecher Lars Hertrampf.
Mit der Offenlegung ihrer Preise reagiert die EWL auf eine Anfrage der SPD in der Lübecker Bürgerschaft. Das Unternehmen wehrt sich gegen den Vorwurf, die gestiegenen Heizölpreise als Vorwand für ungerechtfertigte Preiserhöhungen beim Gas zu gebrauchen.
Der Arbeitspreis, den der Kunde für eine Kilowattstunde Gas zu zahlen hat, errechnet sich nach Angaben der EWL aus einer komplexen Formel, in die verschiedene Werte eingehen. Sehr wesentlich ist dabei ein Mittelwert aus den Heizölnotierungen von sechs Monaten am Hamburger Markt. "Die Mittelung endet jeweils drei Monate vor der Tarifanpassung, so dass der Gaspreis mit einem Zeitverzug von sechs Monaten auf den Ölpreis reagiert", sagte Mein.
Der norddeutsche Gasversorger E.ON Hanse will am Montag die Kalkulation seiner Gaspreise offen legen und einen entsprechenden Schriftsatz bei Gericht in Hamburg einreichen, wo eine Sammelklage anhängig ist.