Ende der Heizsaison: Gaskosten 23 Prozent höher als im letzten Winter
Stand: 22.04.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Der vergangene Winter war wieder deutlich kälter. Haushalte mussten daher im Schnitt von September bis März rund 11 Prozent mehr heizen als noch im Vorjahreszeitraum. Witterungs- und preisbedingt stiegen die Heizkosten für Gaskunden um rund 23 Prozent. Heizölkunden zahlten trotz gesunkener Preise rund 1 Prozent mehr. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox unter Berücksichtigung von Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes.
Heizbedarf im Vergleich zum milden Vorjahr gestiegen
Der Winter 2024/2025 war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes der vierzehnte milde Winter in Folge, allerdings mit ausgeprägten Frostphasen. Die Durchschnittstemperatur lag mit 2,1 Grad Celsius um 2 Grad Celsius unter der des sehr warmen Vorjahreswinters. Der Heizwärmebedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus stieg dadurch um 11 Prozent.
Gaspreise steigen durch Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer
Die durchschnittlichen Gaskosten für ein Einfamilienhaus betrugen im vergangenen Winter rund 1.858 Euro, in der Heizperiode davor waren es 1.515 Euro. Das entspricht einem Kostenanstieg von rund 23 Prozent.
"Neben den kälteren Temperaturen hat auch die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas im April 2024 die Gaskosten für Haushalte in die Höhe getrieben", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Die Rekordpreise der Energiekrisenjahre 2022/2023 werden zwar nicht mehr fällig, aber das Gaspreisniveau ist mit knapp 12 Cent pro Kilowattstunde immer noch sehr hoch."
Heizölpreise deutlich gesunken
Die durchschnittlichen Heizölkosten für ein Einfamilienhaus betrugen in der vergangenen Heizperiode rund 1.554 Euro. Das entspricht einem leichten Anstieg von rund 1 Prozent gegenüber der vorangegangenen Heizperiode (1.534 Euro).
"Der Heizölpreis lag im Durchschnitt der letzten Heizperiode bei rund 95 Euro pro Hektoliter, im vorangegangenen Heizwinter waren es noch rund 108 Euro. Dieser Preisrückgang gleicht den gestiegenen Wärmebedarf nahezu aus. Wie viel der einzelne Haushalt konkret bezahlt hat, hängt aber vom Zeitpunkt der Heizölbestellung ab", sagt Thorsten Storck.
Methodik
Für die Berechnung des Heizbedarfs wurden die Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen. Die Gradtagzahl wird für alle Tage berechnet, an denen die durchschnittliche Tagesaußentemperatur unter der Heizgrenztemperatur von 15 Grad liegt.
Die Gaspreise entsprechen dem von Verivox erhobenen Haushaltspreis Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt und von esyoil übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Basisjahr 2011). Betrachtet wurden die Heizmonate September bis März.