DIW: Verzicht auf Öl aus Tiefsee-Bohrungen nicht möglich
Stand: 30.06.2010
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Berlin - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht Tiefsee-Bohrungen auch nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko als unverzichtbar an. "Keine Frage: Tiefseebohrungen sind riskant", so Claudia Kemfert, Energieexpertin des DIW, in einem Beitrag für das Internetportal energlobe.de. "Allerdings ist die Technik beherrschbar, und wir haben leider auch keine andere Wahl: Insbesondere die westliche Welt braucht dieses Tiefsee-Öl."
Die globale Ölnachfrage werde von derzeit 85 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag auf 100 Millionen Barrel im kommenden Jahrzehnt steigen. Gleichzeitig würden herkömmliche, leicht erschließbare Vorkommen zur Neige gehen. Schon heute werde mit großem Aufwand und Schaden für die Umwelt Öl aus Sänden und Gesteinen gewonnen, vor allem in Kanada. "Und wir benötigen wohl oder übel die Tiefsee-Ölbohrungen, nicht nur in den USA, sondern auch vor Brasilien oder Afrika", meinte Kemfert.
Gegen den großen Erdöldurst helfe nur eine nachhaltige Energiewende. Weil der größte Teil des Öls im Verkehr verbraucht werde, müsse man "so rasch wie möglich andere Antriebstechniken und Antriebsstoffe einsetzen", argumentierte die Expertin.