DIW-Chef erwartet trotz hoher Ölpreise weitere Konjunkturerholung
Stand: 25.08.2005
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Berlin (dpa) - Die deutsche Konjunktur wird sich aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) trotz anhaltend hoher Ölpreise weiter erholen. "Die Null beim Wachstum im zweiten Quartal ist besser, als sie aussieht", sagte DIW-Präsident Klaus F. Zimmermann der dpa in Berlin. Der Exportboom gehe weiter, auch bei Investitionen und dem Konsum im Inland gebe es positive Zeichen. Nach einem erwarteten Plus von 0,5 Prozent im laufenden Quartal werde sich die Entwicklung voraussichtlich festigen. Das DIW bekräftigte daher seine kürzlich abgesenkte Prognose von 0,9 Prozent Wachstum für 2005.
Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft habe sich in den vergangenen Jahren auch dank einer zurückhaltenden Lohnpolitik der Gewerkschaften verbessert, sagte Zimmermann. Die Firmen machten meist wieder Gewinne. "Es gibt einen Rückstau an Investitionen. Die Frage ist, wann er sich spürbar auflöst." Signalwirkung habe dafür auch die geplante Bundestagswahl am 18. September. "Wichtig ist, dass es eine handlungsfähige Regierung gibt, egal in welcher Konstellation." Die nach bisherigen Umfragen wahrscheinlichsten Mehrheiten für eine grosse Koalition oder ein Bündnis aus Union und FDP stünden im Grunde für eine ähnliche Wirtschaftspolitik.