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Deutsches Ende der Ostsee-Pipeline kann gebaut werden

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Schwerin - Die deutschen Behörden haben dem Bau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline an und vor der deutschen Küste zugestimmt. Damit könne der Bau der 1220 Kilometer langen Rohrleitungen von der deutschen Seite aus beginnen. Das teilte die Staatskanzlei von Mecklenburg-Vorpommern am Montag mit. Der Umweltschutzverband WWF forderte vom Betreiber der Pipeline, Nord Stream, die zu erwartenden Umweltschäden vollständig auszugleichen.

Mit dem Bau sind nach Angaben der Staatskanzlei erhebliche Investitionen in der Region verbunden. Dazu gehören die Gas-Anlandestation in Lubmin am Greifswalder Bodden, ein geplanter Erdgasspeicher, das Rohrummantelungswerk in Mukran auf Rügen und die weitertransportierenden Anbindungsleitungen nach Westen (NEL) und Süden (OPAL). Von deutscher Seite stehe nur noch die Genehmigung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie für die rund 30 Kilometer breite Anschließende Wirtschaftszone (AWZ) vor allem für naturschutzrechtliche Fragen aus.

Der WWF will die Genehmigung rechtlich prüfen lassen. Denn für den deutschen Küstenbereich seien Ausgleichsmaßnahmen bislang nur für etwa 40 Prozent der Eingriffe in die Meeresumwelt vorgesehen, erklärte die Umweltschutzorganisation. Der WWF befürchtet, dass der Meeresboden allein durch die Baggerarbeiten für die Trasse der Gaspipeline massiv geschädigt wird und große Mengen Stickstoff und Phosphor freigesetzt werden, die das Ökosystem der Ostsee durch Überdüngung beeinträchtigen.

"Der WWF kann der Pipeline nur zustimmen, wenn in der Summe die Bilanz von Eingriffen und Kompensation ostseeweit gleich null ist", erklärte Jochen Lamp, Leiter des WWF Ostseebüros. Die geplante Trasse durchschneidet mehrere EU-Naturschutzgebiete, darunter das geschützte Riff der Schwelle zwischen Greifswalder Bodden und Ostsee.

Die Nord Stream Pipeline soll zwischen dem russischen Viborg und dem deutschen Lubmin entstehen. Sie wird nach Angaben des russisch-deutsch-niederländischen Betreiberkonsortiums aus zwei jeweils etwa 1220 Kilometer langen parallelen Pipelinesträngen bestehen. Der erste Leitungsstrang soll Ende 2011 fertiggestellt werden und mit einer Transportkapazität von rund 27,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr in Betrieb gehen. Der zweite Strang soll 2012 fertig gestellt werden. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich laut Nord Stream auf rund 7,4 Milliarden Euro.