Deutsche heizten 2011 etwas mehr als 2010
Stand: 27.09.2012
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Essen - Trotz des recht milden Winters haben deutsche Haushalte vergangenes Jahr etwas mehr geheizt als 2010. Insgesamt sinkt der Heizenergieverbrauch seit 2005. Das liegt unter anderem an der steigenden Zahl energetischer Sanierungen.
Der Heizenergieverbrauch ist im vergangenen Jahr in Deutschland entgegen dem langfristigen Trend leicht gestiegen. Gegenüber 2010 ergab sich eine Zunahme um 0,7 Prozent. Zwischen 2005 und 2011 fiel der Verbrauch allerdings von 142,5 auf 127,8 Kilowattstunden pro Quadratmeter, wie der Energiedienstleister ista und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag in Essen mitteilten. Sie hatten die Heizkostenabrechnungen von drei Millionen Haushalten in Mehrfamilienhäusern für den sogenannten Energieeffizienzindex ausgewertet.
Schwankungen nach oben kämen immer mal wieder vor, hieß es. Zwar seien Temperaturschwankungen herausgerechnet worden. Es gebe aber noch Faktoren wie Wind oder Nutzerverhalten, die den Verbrauch beeinflussten. Welche Faktoren letztlich den Anstieg bewirkt hätten, sei offen.
Verbrauch wird langfristig sinken
Gründe für den langfristig fallenden Heizenergieverbrauch sehen die Experten in der steigenden Sanierungs- und Bautätigkeit. Auch 2012 habe sich der Trend fortgesetzt, so dass langfristig mit weiter sinkenden Verbrauchsdaten zu rechnen sei, sagte ista-Geschäftsführer Peter Ruwe.
Regional gibt es Unterschiede. In Ostdeutschland liegt der Verbrauch mit 122,7 Kilowattstunden je Quadratmeter aufgrund stärkerer Sanierungsmühen niedriger als in Westdeutschland (129,7). Innerhalb der alten Bundesländer gibt es zusätzlich ein Nord-Süd-Gefälle: Im Nordwesten stehen die Mehrfamilienhäuser mit dem höchsten Heizwärmeverbrauch. In den wirtschaftlich starken Regionen im Süden sind die Gebäude deutlich effizienter.