Deutsche Gasbranche protestiert gegen Klimaschutzplan
Stand: 31.10.2016
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Berlin - Die Bundesregierung feilt am Klimaschutzplan 2050, die Gaswirtschaft sieht sich benachteiligt und fordert, Wärmepumpen weniger stark zu bevorzugen. Die Branche teile die Sorge, dass mit dem Plan "falsche Signale in Richtung eines "Ausstiegs aus dem Gas" gesendet werden", heißt es in dem Schreiben an das Bundeskanzleramt, das der "Welt" (Montag) vorliegt. Nach derzeitigem Stand soll der Plan zur weitgehenden Dekarbonisierung der deutschen Energieversorgung am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Die Erdgas-Branche erkennt in dem Konzept jedoch eine Tendenz zu Technologieverboten und im Heizungsmarkt eine einseitige Präferenz der Bundesregierung für mit Ökostrom betriebene Wärmepumpen. Die Verbände - darunter der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Fachverband Biogas sowie die Initiative "Zukunft Erdgas" - betonen in dem Schreiben die Rolle der Erdgas-Pipelines als "Energiespeicher".
So könnten Ökostrom-Überschüsse dazu genutzt werden, in Elektrolyse-Anlagen synthetisches Gas zu produzieren. Auch könne man immer mehr Biogas ins Leitungsnetz einspeisen: "Durch die Aufnahme von erneuerbarem Strom wird die Gasinfrastruktur zur Batterie der Energiewende", heißt es in dem Schreiben.