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CO2-Preis: Mieter in Altbauten zahlen bis zu 200 Euro mehr fürs Heizen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg. Die CO2-Abgabe macht das Heizen mit Öl und Gas immer teuer. Wie hoch genau die Mehrkosten ausfallen, hängt von der Energieeffizienz des Hauses ab. Aktuelle Verivox-Berechnungen zeigen, dass derzeit für unsanierte Altbauwohnungen bis zu 200 Euro mehr fällig werden als für Wohnungen nach KfW-40-Standard.

Kosten im unsanierten Altbau sind deutlich höher

Bisher müssen Mieter die CO2-Steuer von derzeit 30 Euro pro Tonne immer noch komplett selbst bezahlen. Dabei hängt die Höhe der CO2-Kosten in erster Linie vom energetischen Zustand des Gebäudes ab.

Für eine 120-Quadratmeter-Wohnung, die mit Gas beheizt wird, beläuft sich die Belastung für das Jahr 2022 auf durchschnittlich 108 Euro. Wer in einem unsanierten Altbau wohnt, muss mit bis zu 195 Euro fast doppelt so hohe Kosten stemmen. Bewohner eines Hauses mit KfW-40-Standard erwarten eine jährliche Mehrbelastung von bis zu 58 Euro.

Das Heizen mit Öl verursacht mehr Treibhausgasemissionen, der CO2-Zuschlag fällt entsprechend höher aus. Im Vergleich zur Gasheizung werden durchschnittlich rund 45 Prozent höhere CO2-Kosten fällig. Wer auf 120 Quadratmetern in einem Gebäude mit KfW-40-Standard wohnt, muss bis zu 85 Euro bezahlen. In einem unsanierten Altbau belaufen sich die Mehrkosten hingegen auf bis zu 285 Euro – eine Differenz von 200 Euro.

In den kommenden Jahren wird der CO2-Preis auf bis zu 65 Euro pro Tonne ansteigen. Dadurch werden sich diese Kosten mehr als verdoppeln.

Neue Regierung plant Aufteilung der Kosten

Laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung soll bis Mitte 2022 ein Stufenmodell nach Gebäudeenergieklasse eingeführt werden. Ist dieses Modell bis Juni 2022 noch nicht beschlossen, sollen die Kosten hälftig zwischen Vermietern und Mietern aufgeteilt werden.

„Die hälftige Aufteilung der CO2-Mehrkosten kann nur eine Zwischenlösung sein, denn Mieter unsanierter Wohnungen werden deutlich stärker durch die CO2-Kosten belastet, obwohl sie wenig Einfluss auf die bauliche Beschaffenheit oder das Heizsystem haben“, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Dass die CO2-Kosten für das Heizen zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden, finden laut einer repräsentativen Verivox-Umfrage zwei Drittel der Bundesbürger richtig. Dass die Mieter die Kosten allein tragen sollten, denken 11 Prozent der Befragten. 13 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die CO2-Kosten vollständig von den Vermietern getragen werden sollten.

Methodik

Verivox hat die Mehrkosten, die durch den CO2-Preis im Bereich Wärme fällig werden, mithilfe der auf dem Energieausweis für Wohngebäude angegebenen Verbrauchswerte ermittelt. Die Energieeffizienzklassen wurden entsprechend zusammengefasst: niedriger Energieverbrauch (A+, A, B), mittlerer Energieverbrauch (C, D, E) sowie hoher Energieverbrauch (F, G, H).

Im Auftrag von Verivox hat das Marktforschungsinstitut Innofact Anfang Februar 2022 insgesamt 1.007 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren online befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit.