Chinas Regierungschef warnt Iran vor Ölhandel-Blockade
Stand: 19.01.2012
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Doha - Der chinesiche Regierungschef Wen Jiabao hat den Iran davor gewarnt, die strategisch wichtige Seestraße von Hormus zu schließen. Eine solche Blockade der Meerenge wäre "ein extremistischer Akt, der dem allgemeinen Willen der internationalen Gemeinschaft widersprechen würde", erklärte Wen während eines Besuchs im Golfemirat Katar.
China werde auch weiter Erdöl aus dem Iran kaufen, machte der chinesische Ministerpräsident klar. Er sei mit Blick auf den Ölhandel mit dem Iran nicht besorgt. China bezieht elf Prozent seines Erdöls aus dem Iran.
Die USA und die EU beraten derzeit über die Verhängung eines Importstopps für iranisches Erdöl, um die Führung in Teheran im Streit um das Atomprogramm zum Einlenken zu zwingen. Sie versuchen, auch andere Länder wie China, Japan und Südkorea für den Boykott zu gewinnen. Bei einem Besuch von US-Finanzminister Timothy Geithner vergangene Woche signalisierte Peking aber, dass es sich nicht beteiligen werde.
Für den Fall eines Importstopps für iranische Erdöl drohte die Regierung in Teheran, die Meerenge von Hormus zu sperren, die zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer liegt. Durch die Seestraße werden 20 Prozent des weltweit vermarkteten Öls transportiert.
Eine Sperrung hätte schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Vor seinem Besuch in Katar, hatte Chinas Regierungschef Wen auch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht, um über die Versorgung mit Erdöl zu verhandeln.