Bundesumweltminister eröffnet Biogasanlage in Schwedt
Stand: 02.03.2011
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Schwedt - Bundesumweltminister Röttgen und Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck weihen heute (2. März, 13.30 Uhr) in Schwedt eine der weltgrößten Biogasanlagen ein. In der uckermärkischen Anlage werden die Reststoffe, die bei der Herstellung von Bioethanol für die Schwedter Erdölraffinerie anfallen, zu Gas vergoren.
Der in Schwedt und in Zörbig (Sachsen-Anhalt) ansässige Bioethanol- und Biodieselhersteller Verbio hat 40 Millionen Euro in die neue Anlage auf dem Schwedter PCK-Raffineriegelände investiert, wie Unternehmenssprecher Frank Strümpfel auf dapd-Anfrage mitteilte. "Sie hat in der ersten Ausbaustufe eine Leistung von 30 Megawatt und soll bis 2013 auf 75 Megawatt ausgebaut werden", sagte er. Dann sei sie die weltgrößte Biogasanlage.
Die Reststoffe, auch Schlempe genannt, wurden bislang als Flüssigdünger auf die Äcker in der Uckermark gebracht beziehungsweise zur Futtermittelproduktion verwendet. "Künftig wird sie zu 90 Prozent zu Gas vergoren, 10 Prozent gehen als Biodünger wieder in den Kreislauf der landwirtschaftlichen Produktion", sagte Strümpfel.
Verbio will mit dem anfallenden Gas, das in seiner chemischen Zusammensetzung dem Erdgas gleicht, bundesweit Erdgastankstellen beliefern. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen mit den Stadtwerken in München und Augsburg sind laut Strümpfel bereits getroffen worden. Bioethanol und Biogas verbesserten die CO2-Bilanz bei den Kraftstoffen, sagte der Unternehmenssprecher. "Beim Einsatz von Bioethanol fallen 81 Prozent weniger CO2 als beim Benzin an, bei unserem Biogas liegt die Einsparung sogar bei 91 Prozent im Vergleich zum herkömmlichen Benzin", sagte er.